Rofo 2006; 178 - VO_205_3
DOI: 10.1055/s-2006-940580

Dosisvariation mit einem direkten Selen-Flachbilddetektor – Eine Studie zur Dosisreduktion bis an die Grenzen der diagnostischen Verwertbarkeit.

T Lehnert 1, J Wohlers 1, W Streng 2, K Manegold 1, V Jacobi 1, M Mack 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main
  • 2Stuttgart

Ziele: Ziel ist die Objektivierung der erwarteten Dosiseffizienz sowie Verifizierung der möglichen Dosisreduktion bei gleichzeitiger Erhaltung der diagnostischen Bildqualität an ossären Strukturen eines digitalen Flachbilddetektorsystems. Methode: In Phase I wurde der Qualitätsvorteil bei Aufnahmen mit der digitalen Flachbilddetektor-Technologie im Vergleich zu der herkömmlichen Film/Folien-Kombination unter Einsatz eines Detailkontrastphantoms verifiziert. In Phase II wurden signifikante anatomische Strukturen im Vergleich zwischen dem Flachbilddetektor und der Film/Folien-Kombination unter Verwendung von Leichenpräparaten kritisch bewertet. In Phase III erfolgte die Reduktion der herkömmlich verwendeten Strahlendosis bei Erhaltung einer optimalen Bildqualität unter sukzessiver Annäherung an die minimal erforderliche Strahlendosis bei Aufnahmen mit dem Flachbild-Detektor. Die Dosiseffizienz und Bildqualität wurden an 84 Patienten durch 8 unabhängige Radiologen kritisch bewertet. Ergebnis: Die Phasen I und II zeigten einen Qualitätsvorteil hinsichtlich der Bildqualität im Vergleich zwischen dem Flachbilddetektor und herkömmlicher Film/Folien-Kombination zugunsten des Flachbilddetektors. In Phase III zeigte sich die diagnostische Qualität der digitalen Skelettbilder im Vergleich zu den konventionellen Röntgenaufnahmen in 77 von 84 Fällen (91,7%) völlig adäquat und ebenbürtig bei Erniedrigung der Strahlenexposition um 50 Prozent. In 3 Fällen (3,6%) konnte sogar ein besserer Detailkontrast erzielt werden; bei 4 Patienten (4,7%) konnte keine einhellige Bewertung anhand der Evaluations-Parameter getroffen werden. Schlussfolgerung: Die digitale Flachbilddetektor-Technologie ermöglicht unter Reduktion der Strahlenexposition um 50% eine adäquate, diagnostische Bildqualität bei teilweiser Verbesserung der Beurteilungsparameter im Vergleich zur herkömmlichen Film/Folien-Kombination.

Korrespondierender Autor: Lehnert T

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

E-Mail: thomas.lehnert@kgu.de