Rofo 2006; 178 - VO_205_8
DOI: 10.1055/s-2006-940585

Evaluation eines optimierten Kontrastmittel-gestützten CT-Protokolls für Ganzkörper-Untersuchungen onkologischer Patienten mittels 16-Zeilen PET-CT

KU Jürgens 1, ML Oei 1, M Weckesser 1, C Franzius 1, O Schober 1, W Heindel 1, D Wormanns 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Ziele: Ganzkörper-Untersuchungen mittels kombinierter 18F-2-Fluoro-2-desoxy-D-glucose-(FDG) Positronen-Emissionstomographie-Computertomographie (PET-CT) erfordern die Anpassung der für die Mehrzeilen-Spiral CT etablierten Standard-Untersuchungsprotokolle. Ziel dieser Studie war die Evaluation eines optimierten Kontrastmittel (KM)-gestützten CT-Untersuchungsprotokolls für die hochauflösende 16-Zeilen PET-CT des Ganzkörpers. Methode: 205 Patienten (51,9±12,4J.) mit unterschiedlichen malignen Erkrankungen erhielten im Rahmen ihres Tumorstagings eine Ganzkörper 18F-FDG PET-CT (Biograph Sensation 16, Siemens: Detektorkonfiguration 16×1,5mm, 120ml KM@3ml/s, Scanverzögerung 70 s; PET: 18F-FDG@4 MBq/kg KG). Anhand der CT-Untersuchungen wurden folgende Parameter durch zwei Radiologen im Konsensus untersucht (e-soft Workstation, Siemens): Dauer und Länge des CT-Scans, Auftreten von KM-induzierten Artefakten, mittlere CT-Dichtewerte [HU] in der V. jugularis interna bzw. V. subclavia (scv) bds., der V. cava superior (svc) und inferior (ivc), der V. porta (pv) sowie der V. iliaca externa (eiv) bds., der A. pulmonalis (pa) bds., der Aorta thoracalis descendens (dta) sowie A. abdominalis (aa), der Herzhöhlen, des rechten (rl) und linken Leberlappens (ll), der Milz, beider Nebennieren und Nieren (rk/lk) sowie der A. Iliaca externa bds. mittels standardisierter ROI-Technik. Ergebnis: Sämtliche Ganzkörper PET-CT Untersuchungen zeigten eine hohe diagnostische Qualität; die mittlere Dauer des CT-Scans (cranio-caudale Richtung) betrug 15,3±2,1s. Ein homogenes Kontrastmittel-Enhancement wiesen die Jugularvenen (rechts 171±34, links 171±35 HU), die mediastinalen Venen (scv rechts/links 127±50/127±41 HU; svc 153±36 HU) und Arterien (pa rechts/links 145±26/151±26 HU, dta 143±27 HU) und die Herzhöhlen (z.B. rechter Vorhof 149±25 HU) auf. Die abdominellen Gefäße (z.B. ivc 138±24, pv 159±25, aa 149±25 HU) und parenchymatösen Oberbauchorgane (rl 106±21, ll 109±20, Milz 113±17, rk 166±29, lk 166±27 HU) zeigten ein suffizientes und homogenes Kontrastmittel-Enhancement in sämtlichen Untersuchungen ohne KM-induzierte Artefakte. Die höchste gemessene Dichte betrug 232 bzw. 237 HU in der rechten bzw. linken V. subclavia sowie 217 HU in der V. cava superior. Schlussfolgerung: Das gewählte Untersuchungsprotokoll erlaubt eine hochaufgelöste 16-Zeilen CT-Untersuchung in cranio-caudaler Scanrichtung mit exzellentem Gefäß- und Parenchymkontrast ohne Induktion von Hochkontrast-Artefakten in den mediastinalen Venen.

Korrespondierender Autor: Jürgens KU

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Strasse 33, 48149 Münster

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