Rofo 2006; 178 - VO_206_3
DOI: 10.1055/s-2006-940589

Hochauflösende MRT zur Beurteilung des kraniellen Befallsmusters bei Arteriitis temporalis Horton

TA Bley 1, M Uhl 1, O Wieben 2, M Markl 1, K Warnatz 1, M Langer 1
  • 1Universitätsklinuikum Freiburg, Röntgendiagnostik, Freiburg
  • 2Madison

Ziele: Die Arteriitis temporalis Horton, (=Riesenzellarteriitis,=RZA) ist eine diagnostische Herausforderung. Die Biopsie der Temporalarterie wird derzeit als diagnostischer Goldstandard angesehen. Verschiedener Arterien können dabei gleichzeitg befallen sein. Wir konnten zeigen, dass die oberflächlichen Kopfarterien mit der hochauflösenden MRT exakt dargestellt werden können. Ziel dieser Arbeit war es, das kaniellen Befallsmusters bei RZA nicht-invasiv mit der hochauflösenden MRT zu bestimmen. Methode: 21 konsekutive Patienten mit Verdacht auf RZA wurden an einem 3T MRT mit einer acht-Kanal Kopfspule untersucht. Die Kontrastmittel unterstützte (0.1mmol/kg Gd DTPA), multislice T1w spin echo Sequenz hatte eine sub-Millimeter Auflösung von 195µm x 260µm (TE/TR=22/500 ms). Zwei Radiologen beurteilten das kranielle Befallsmuster der oberflächlichen Kopfarterien auf beiden Seiten. MRT-Ergebnisse wurden mit den klinischen und in 10 Fällen mit den histologischen Ergebnissen verglichen. Ergebnis: In allen Fällen konnte die oberflächlichen Kopfarterien artefaktfrei dargestellt werden. 9 der 21 Patienten erhielten die endgültige Diagnose einer RZA. Bei allen dieser Patienten waren mehrere Arterien gleichzeitig betroffen. Bei einem Patienten waren beide Temporalarterien unauffällig und ausschließlich die oberflächlichen Okzipitalarterien betroffen. Schlussfolgerung: Mit der hochauflösenden MRT kann das entzündliche Befallsmuster der oberflächlichen Kopfarterien exakt beurteilt werden. In dem vorgestellten Patientenkollektiv waren stets mehrere Arterien gleichzeitig betroffen, wobei die oberflächliche Temporalarterien in den meisten Fällen beteiligt waren. Die hochauflösende MRT stellt ein neuartiges, nicht-invasives Verfahren zur schwierigen Diagnostik der Arteriitis temporalis dar und erlaubt weitere Einblicke in die Pathologie dieser Erkrankung.

Korrespondierender Autor: Bley TA

Universitätsklinuikum Freiburg, Röntgendiagnostik, Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg

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