Rofo 2006; 178 - VO_206_4
DOI: 10.1055/s-2006-940590

Prognostischer Wert der diffusionsgewichteten MRT bei hypoxischem Hirnschaden

A Kluge 1, J Allendörfer 2, A Leushacke 1, G Bachmann 1
  • 1Kerckhoff-Klinik, Diagnostische Radiologie, Bad Nauheim
  • 2Gießen

Ziele: Untersuchung des prognostischen Stellenwertes der diffusionsgewichteten MRT bei Patienten mit V.a. hypoxischen Hirnschaden. Methode: 42 Patienten (intubiert, über 48h verzögerte Aufwachphase) wurden untersucht, davon 32 Patienten nach kardiochirurgischem Eingriff. 28 Patienten mit Zeichen eines hypoxischen Hirnschadens in der diffusionsgewichteten MRT wurden mit einer Kontrollgruppe von 11 Patienten gleicher Indikation, aber ohne MRT-Zeichen eines hypoxischen Hirnschadens verglichen. Endpunkte waren der Rankin-Score nach 6 Monaten und die Rehabilitationsdauer. MRT-Befunde wurden in vier Gruppen eingeteilt: kein Hinweis auf hypoxischen Hirnschaden/fraglich/nicht mehr als zwei vaskuläre Areale betroffen/ausgedehnterer Befund. Ergebnis: Der Rankin-Score unterschied nicht zwischen Patienten ohne und solchen mit fraglichen Zeichen eines hypoxischen Hirnschadens. Zwischen diesen beiden und den Gruppen mit eindeutigem oder ausgedehntem Befund differierte der mittlere Rankin-Score hochsignifikant (p<0,01). Die Rehabilitationsdauer differierte mit p<0,05. Der gleichzeitige Nachweis disseminierter embolischer Diffusionsstörungen hatte keinen signifikanten Einfluss auf die beiden Endpunkte. Schlussfolgerung: Der Nachweis und das Ausmaß von diffusen Diffusionsstörungen in der MRT korrelieren im Gegensatz zu embolischen Diffusionsstörungen eng mit dem klinischen Verlauf und können als prognostischer Parameter herangezogen werden.

Korrespondierender Autor: Kluge A

Kerckhoff-Klinik, Diagnostische Radiologie, Benekestrasse 2–8, 61231 Bad Nauheim

E-Mail: a.kluge@kerckhoff-klinik.de