Rofo 2006; 178 - VO_207_5
DOI: 10.1055/s-2006-940598

Ganzkörper-MRT bei Patienten mit Multiplem Myelom nach Stammzelltransplantation

AQ Baldauf 1, AS Schipp 1, M Zoz 1, U Hegenbart 1, T Möhler 1, H Goldschmidt 1, GW Kauffmann 1, J Hansmann 1
  • 1Universität Heidelberg, Radiodiagnostik, Heidelberg

Ziele: Evaluation des Ganzkörper-MRT bei Patienten mit Multiplem Myelom nach autologer oder allogener Stammzelltransplantation. Charakterisierung des Befallsmusters von Rezidiven. Methode: Die Ganzkörper-MRT Untersuchungen von 51 konsekutiven Patienten nach Stammzelltransplantation wurden im Hinblick auf diffusen und fokalen Myelom-Befall von zwei Radiologen im Konsens ausgewertet. Kriterien waren Signalveränderungen des Knochenmarkes in der SE T1- und der STIR-Sequenz. Das Ausmaß eines fokalen bzw. diffusen Befalles wurde entsprechend einer semiquantitativen 5 Punkte-Skala eingeteilt. Daneben wurden Weichteiltumore dokumentiert. Die Ergebnisse wurden mit den klinischen Daten korreliert. Ergebnis: Von den 51 im Zeitraum von 10 Monaten untersuchten Patienten wiesen in der MRT 14 ein Rezidiv und 14 eine Krankheitspersistenz ohne vorherige komplette Remission auf. Bei Patienten mit Rezidiv nach serologisch kompletter Remission fanden sich in 93% (13 von 14) ausschließlich fokale Myelomherde, während bei Patienten mit persistierender Erkrankung in 71% nur fokale, in 22% gemischte und in 7% diffuse Befallsmuster bestanden. Bei den 23 Patienten ohne radiologischen Hinweis auf ein Rezidiv fand sich in der SE T1-Sequenz eine inhomogene Signalminderung bei gleichzeitig signalarmem Knochenmark in der STIR-Sequenz. In keinem dieser Fälle ergab sich ein klinischer Anhalt für ein Rezidiv. 25% der Patienten mit aktivem Myelom wiesen zusätzlich Weichteilmanifestationen auf. Schlussfolgerung: Charakteristisch für das Rezidiv des Multiplem Myeloms nach vorangegangener autologer oder allogener Transplantation ist ein vorwiegend fokales Befallsmuster bei oft normalem allgemeinen Knochenmarkssignal. Zudem sind Weichteilmanifestationen ein häufiger Befund nach Transplantation. Diese werden in der MRT im Gegensatz zum konventionellen Skelettstatus zuverlässig erfasst.

Korrespondierender Autor: Baldauf AQ

Universität Heidelberg, Radiodiagnostik, Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg

E-Mail: andreas.baldauf@med.uni-heidelberg.de