Rofo 2006; 178 - VO_208_1
DOI: 10.1055/s-2006-940603

Validierung eines neuen elektrolytisch ablösbaren Stentsystems zur kombinierten Embolisation breitbasiger Aneurysmen am Kaninchen

W Becker 1, S Göricke 1, V Trösken 2, N Blechschmid 1, K Müller 2, I Wanke 1, B Einsfelder 2, M Forsting 1, A Dörfler 3
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Bochum
  • 3Erlangen

Ziele: In-vivo Validierung eines neuen elektrolytisch ablösbaren, rückholbaren Stentsystems zur kombinierten Embolisation breitbasiger Aneurysmen im Kaninchenmodell. Methode: Durch endoluminale Inkubation mit Elastase wurde jeweils ein breitbasiges Aneurysma (dome/neck ratio 0.3 bis 1.4) bei 11 Chinchilla Bastard Kaninchen induziert. Alle Aneurysmen wurden nach Überbrückung des Eingangs mit einem Stent (3–4mm Durchmesser, 10mm Länge) und anschließende Embolisation mit Platinspiralen durch die Stentmaschen verschlossen. Das Augenmerk richtete sich auf den Transfer durch einen Mikrokatheter, die zielgenaue Implantation, das Verhalten während des Coilings sowie seine Biokompatibilität. 4 Wochen nach Embolisation wurden 10 Stents durch eine intravenöse DSA, eine CTA sowie eine TOFMRA und eine kontrastmittelgestützte CEMRA kontrolliert, gefolgt von einer histopathologischen Untersuchung. Ergebnis: Alle Stents konnten exakt platziert und alle Aneurysmen vollständig embolisiert werden. Eine Migration des Stents war weder während der Intervention noch in der Kontrolluntersuchung nach einem Monat zu verzeichnen. Ein Tier verstarb aufgrund eine Lungenödems einen Tag post interventionem. Die Kontrolluntersuchungen nach einem Monat zeigten die übrigen 10 versorgten Gefäße offen, ohne Nachweis von Gefäßspasmen oder –stenosen. Der mittlere Lumenverlust nach 1 Monat proximal des Aneurysmeas betrug im Mittel 0,15±0,14mm distal 0,17±0,13mm. Alle Aneurysmen waren vollständig embolisiert. Kontrolluntersuchungen durch minimalinvasive Bildgebung (IVDSA, MRA und CTA) war in allen Fällen möglich und wurden histopathologisch verifiziert. Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigt, dass dieses Stensystem geeignet ist, breitbasige Aneurysmen sicher endovaskulär zu versorgen. Durch seine elektrolytische Ablösbarkeit bietet es eine sehr gute Kontrolle und zielgenaue Implantation. Weitere Studien, fokussiert auf Langzeitdaten, befinden sich in der Durchführung.

Korrespondierender Autor: Becker W

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen

E-Mail: wolfgang.becker@uni-essen.de