Rofo 2006; 178 - VO_210_5
DOI: 10.1055/s-2006-940624

Vergleich der mit kontrastverstärktem Ultraschall bestimmten Skelettmuskelperfusion und der histologischen Kapillardichte

MA Weber 1, W Hildebrandt 1, H Krakowski-Roosen 1, M Krix 1, J Millies 1, H Renk 1, R Kinscherf 1, HU Kauczor 1, S Delorme 1
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg

Ziele: In dieser Studie wird die mit kontrastverstärktem Ultraschall (US) bestimmte Skelettmuskelperfusion mit der histologisch bestimmten Gefäßdichte verglichen. Methode: Bei 23 gesunden Probanden mit unterschiedlichem Trainingszustand, gemessen an der aeroben Kapazität (VO2max), wurde der rechte M. vastus lateralis in Ruhe mit Power-Doppler US (7MHz) nach i.v. Gabe von 10ml Levovist® untersucht, um so eine große Variabilität der Muskelkapillarisierung abzubilden. Die Parameter Blutvolumen (V), Blutflussgeschwindigkeit (v) und Blutfluss (f) wurden durch Analyse von Wiederanflutungskinetiken quantifiziert und mit der Kapillardichte in transversen Schnitten von Biopsaten des rechten M. vastus lateralis bei diesen Probanden verglichen. Der venöse Hämatokritwert (Hkt) wurde zusätzlich gemessen, um für eine gegebene Kapillardichte das fraktionale intravaskuläre plasmatische Verteilungsvolumen (IPV) der Levovist® Mikrobläschen abzuschätzen mit IPV=1-Hkt. Ergebnis: VO2max der Probanden lag zwischen 22 und 66 l/min/kg, ebenso schwankte die Kapillardichte zwischen 207 und 469 (Median: 331) pro mm2 und die Kapillar-Faser Kontakte (KFK) zwischen 2,3 und 6,5 (Median: 3,6). Der kontrastverstärkte US konnte ebenfalls die große physiologische Streuung der Muskelperfusion in Ruhe nachweisen (V: 2,5 (0,1–12,3) [~ml], v: 0,3 (0,1–3,7) [mm/s], f: 0,7 (0,1–5,3) [~ml/min/100g Gewebe]). KFK korrelierte mit VO2max (r=0,59, p<0,01). Von allen von CEUS abhängigen Parametern korrelierte V am besten mit KFK (r=0,53, p=0,01), die Korrelation stieg auf r=0,61 (p=0,002) an, wenn KFK und IPV gemeinsam berücksichtigt wurden. Schlussfolgerung: Kontrastverstärkter US ermöglicht die Blutvolumenquantifizierung im Skelettmuskel, die mit der histologischen Kapillarisierung korreliert, und bietet so eine nicht invasive Analyse von Muskelphysiologie und -pathophysiologie.

Korrespondierender Autor: Weber MA

Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg

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