Rofo 2006; 178 - VO_219_3
DOI: 10.1055/s-2006-940664

Knochendichtemessung mit Quantitativer Ultrasonometrie im Vergleich zur DXA

H Bitterling 1, T Vogel 1, HF Böhm 1, D Bürklein 1, M Reiser 1, KJ Pfeifer 1, R Eibel 1
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie – Innenstadt, München

Ziele: Prospektiver Vergleich von quantitativer Ultrasonometrie (QUS) der Ferse mit Dual-Photonen X-ray Absorptiometrie (DXA) der Lendenwirbelsäule und des Schenkelhalses zur Beurteilung der Knochendichte. Methode: 179 konsekutive Patienten zur DXA der LWS und des Schenkelhalses (Lunar Expert®) erhielten zusätzlich eine quantitative Ultrasonometrie der Ferse (Lunar Achilles®). Die gemessenen T-Werte wurden mittels Korrelationsanalyse nach Pearson verglichen. Die Bewertung der Sensitivität und Spezifität für die korrekte Erkennung einer pathologisch geminderten Knochendichte erfolgte mittels Vierfeldertafelanalyse. Ergebnis: Die T-Werte für QUS und DXA der LWS bzw. des Schenkelhalses waren mäßig positiv korreliert (r=0,480 bzw. r=0,474; p<0,01). Die T-Werte der beiden DXA-Messorte waren ebenfalls mäßig positiv korreliert (r=0,530; p<0,01). 122 von 132 Patienten mit verminderter Knochendichte (T ≤ -1 in beiden DXA-Messungen) wurden mit QUS korrekt erkannt. In 7 von 47 Fällen wurde eine falsch niedrige Knochendichte mit QUS gemessen. Daraus ergaben sich für die QUS eine Sensitivität von 0,924 und eine Spezifität von 0,851 (ppV 0,946; npV 0,8). Schlussfolgerung: Obwohl die QUS seit mehreren Jahren bekannt ist, konnte sie sich bis heute nicht als anerkanntes Verfahren zur Knochendichtemessung etablieren. Unsere Ergebnisse deuten an, dass mit der QUS eine sichere Erkennung von Patienten mit pathologisch verminderter Knochendichte möglich ist. Aufgrund ihrer leichten Handhabung, schnellen Durchführbarkeit und fehlenden Strahlenexposition stellt die QUS eventuell ein geeignetes Werkzeug zum Osteoporosescreening dar. Damit könnten zusätzlich zur DXA neue Anwendungsfelder erschlossen und die Osteoporosediagnostik in der Bevölkerung verbessert werden.

Korrespondierender Autor: Bitterling H

Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie – Innenstadt, Nussbaumstrasse 20, 80336 München

E-Mail: harro.bitterling@med.uni-muenchen.de