Rofo 2006; 178 - VO_223_4
DOI: 10.1055/s-2006-940685

Quantitative T2*-Messungen der Oxygenierung im fetalen Gehirn während Hypoxie am 3T MRT: Vergleich mit fetalen arteriellen Blutgasanalysen.

U Wedegärtner 1, H Kooijman 1, AN Priest 1, M Tchirikov 1, H Schröder 1, G Adam 1
  • 1Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Bestimmung der Oxygenierung im fetalen Gehirn während einer Hypoxie mittels T2*-MR-Messungen und Vergleich mit den fetalen Blutgaswerten. Methode: 11 Schaf-Feten wurden während einer Kontroll- und Hypoxiephase an einem 3T MR-Gerät (Philips, Intera)untersucht. Es wurden Multiecho Gradienten-Echo (39 Echoes, Abstand von 3.9 ms) and Turbo-Spin-Echo-Sequenzen (30 Echoes, Abstand von 5ms) am fetalen Gehirn durchgeführt und quantitative T2* and T2 Maps berechnet. Die MR Sauerstoffsättigung (MRSO2calc) im fetalen Gehirn wurde mittels der folgenden Formel berechnet: MRSO2 calc=100%×[1–1/T2'ox×delta×4/3×pi×Deltachi0×Hct×gamma×B0], mit 1/T2'ox=1/T2–1/T2×-1/T2'FE (delta=0.045 fraktioniertes Blutvolumen; T2'FE=Einfluss von Eisengehalt im Gehirn; Deltachi0=Susceptibilitätsdifferenz zwischen vollständig oxy/deoxygeniertem Blut; gamma=gyromagnetische Konstante; B0=Feldstärke).

Es wurden Blutproben aus einem fetalen Karotiskatheter während der Kontroll- und Hypoxiephase entnommen, um die fetale Blut-Sauerstoffsättigung zu berechnen.

Es erfolgte eine lineare Regressionsanalyse zum Vergleich des berechneten MRSO2calc und der Blut-Sauerstoffsättigung. Ergebnis: Während der Kontrollphase (n=17 Messungen) betrugen die Mittelwerte 71% [95%-Konfidenzintervall: 62–79] für MRSO2calc und 60% SO2 [50–69] für die Blut-Sauerstoffsättigung. Während der Hypoxie zeigte sich eine Abnahme des MRSO2calc auf 37% [23–50] und der Blut-Sauerstoffsättigung auf 21% [15–27]. MRSO2calc und die Blut-Sauerstoffsättigung korrelierten signifikant (r=0.67; p=0.00003). Wenn im MR eine Sauerstoffsättigung von weniger als 40% SO2 berechnet wurde, dann lag die Blut-Sauerstoffsättigung in allen Experimenten unter 50%SO2%. Schlussfolgerung: Quantitative T2× Messungen am fetalen Gehirn sind möglich. Trotz einiger Differenzen zwischen der mittels MR berechneten Sauerstoffsättigung und Blut-Sauerstoffsättigung, findet sich eine ausreichende Korrelation zwischen diesen beiden Verfahren. Somit ermöglicht MR die nicht-invasive Bestimmung der fetalen Sauerstoffsättigung.

Korrespondierender Autor: Wedegärtner U

Universitätsklinik Hamburg Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

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