Rofo 2006; 178 - VO_224_2
DOI: 10.1055/s-2006-940691

Wie können kleine Änderungen des Tumorblutflusses mit der Computertomographie erfasst werden?

F Knollmann 1, M Durak 2, L Lehmkuhl 2, A Kämena 2, C Stroszczynski 2, R Felix 2
  • 1Klinikum der Georg-August-Universität, Diagnostische Radiologie, Göttingen
  • 2Berlin

Ziele: Durch eine Analyse dynamischer Kontrastmitteluntersuchungen in der Computertomgraphie (CT) lässt sich der regionale Blutfluss maligner Tumore bestimmen. In einer prospektiven Untersuchung sollte dargestellt werden, wie kleine Änderungen des lokalen Blutflusses mit dieser Methode noch sicher zu erfassen sind. Methode: Bei 60 Patienten mit soliden Tumoren wurde mit einem 16-Zeilen-Detektor-CT-Gerät (LightSpeed 16 oder LightSpeed 16 pro, GE Medical Systems, Milwaukee, WI, USA) dynamische Kontrastmittelserien aufgenommen. Der mittlere Tumorblutfluss wurde vom selben Auswerter zweifach bestimmt (Perfusion 2 Software für die Advantage Windows Workstation, GE Medical Systems). Die Variabilität der beiden Messungen wurde benutzt, um die noch erkennbaren Änderungen des lokalen Blutflusses zu bstimmen (Minitab und JMP 5.1 software). Ergebnis: Der mediane Blutfluss wurde mit 88ml/100g Gewebe/min bestimmt (25.; 75. Perzentile: 53; 187ml/100g/min). Er folgte nicht der Normalverteilung (Shapiro-Wilk-Test, p<0,0001). Die mittlere absolute Differenz der beiden Auswertungen lag bei 4ml/100g/min (-7; 27ml/100g/min, Daten sind nicht normalverteilt, p<0,0001). Die mittlere relative Differenz der beiden Messungen lag bei 5% (-11%; 27%, nicht normal verteilt, p<0,0001). Schlussfolgerung: Selbst bei demselben Auswerter besteht eine erhebliche Variabilität der Tumorblutflussmessung solider Tumoren im CT. Um eine bedeutsame Änderung des lokalen Blutflusses feststellen zu können, muss die Tumorperfusion um mindestens 27% zunehmen oder um mehr als 11% abnehmen.

Korrespondierender Autor: Knollmann F

Klinikum der Georg-August-Universität, Diagnostische Radiologie, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen

E-Mail: knollmann@med.uni-goettingen.de