Rofo 2006; 178 - VO_225_4
DOI: 10.1055/s-2006-940702

Zerebrale CT-Perfusion: Evaluation verschiedener zeitlicher Scan-Auflösungen bei Patienten mit akutem Schlaganfall.

A Kämena 1, K Wojtal 1, C Grieser 1, L Lehmkuhl 1, R Felix 1, M Pech 1, J Ricke 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Ziele: Welchen Einfluss hat die zeitliche Scan-Auflösung auf die errechneten Perfusionswerte und auf die Abgrenzbarkeit von ischämischen Läsionen in den „Perfusion-Maps“? Welches ist die optimale zu empfehlende zeitliche Auflösung? Methode: 30 konsekutive Patienten mit V. a. akuten Schlaganfall erhielten nach Ausschluss einer frischen intrakraniellen Blutung mittels Nativ-CT eine KM-gestützte CT-Perfusions-Untersuchung an einem 16-Zeilen-CT (LightSpeed 16, GE Medical Systems). Es wurden 40ml KM (Imeron 400, Byk Gulden) mit einer Flussrate von 4ml/s appliziert, anschließend wurden mit 7s Start-Delay zwei benachbarte 10mm-Schichten auf Höhe der Stammganglien in „Cine-Mode“-Technik mit kontinuierlicher Bildakquisition und einem zeitlichen Bildrekonstruktions-Interval von 0,5s über 49s akquiriert. Als Scan-Parameter wurden 80kV und 190mA bei eine Rotationszeit von 1s verwendet. Durch gezieltes Löschen von Bildern aus den akquirierten Bildserien wurden zusätzlich zum zeitlichen Rekonstruktions-Intervall von 0,5s Scan-Auflösungen von 1, 2, 3 und 4s simuliert. Die in den verschiedenen Auflösungen mit einer kommerziellen Perfusions-Software (Perfusion 3, GE Medical Systems) erstellten „Perfusion-Maps“ wurden als anonymisierte Screen-Shots auf Festplatte gespeichert und anschließend in randomisierter Reihenfolge von zwei unabhängigen Radiologen hinsichtlich der Abgrenzbarkeit von ischämischen Läsionen evaluiert. Durch die Verwendung von ROI-Templates wurde für die zu vergleichenden absoluten Perfusionswerte eine identische ROI-Platzierung gewährleistet. Ergebnis: Bei allen Patienten war die Perfusions-Analyse in allen zeitlichen Auflösungen technisch durchführbar. Der berechneten Perfusionswerte Blutfluss, Blutvolumen und Mittlere Übergangszeit unterschieden sich in den verschiedenen zeitlichen Auflösungen sowohl im gesunden als auch im ischämischen Hirngewebe signifikant (Differenz der Mittelwerte bis 20%). Der Perfusionsunterschied zwischen ischämischen Läsionen und gesundem Gewebe nahm mit größeren zeitlichen Scan-Intervallen im Sinne eines verminderten Kontrastes kontinuierlich ab. Die visuelle Analyse zeigte, dass in den zeitlichen Rekonstruktions-Intervallen von 0,5 und 1,0s die ischämischen Läsionen signifikant besser abgrenzbar waren als in den übrigen Scan-Intervallen. Schlussfolgerung: Wir empfehlen die Durchführung der CT-Perfusion bei Patienten mit akutem Schlaganfall in „Cine-Mode“-Technik mit kontinuierlicher Bildakquisition und einem zeitlichen Bildrekonstruktions-Interval von 0,5 Sekunden.

Korrespondierender Autor: Kämena A

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

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