Rofo 2006; 178 - VO_225_6
DOI: 10.1055/s-2006-940704

Flachdetektor-Rotations-Dacryocystographie (Xper-CT): Funktionelle und Morphologische Diagnostik der ableitenden Tränenwege

K Wilhelm 1, S Lohmaier 1, D Babic 2, HH Schild 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, FE Operative Fächer, Bonn
  • 2Best, Niederlande

Ziele: In der vorliegenden Pilotstudie werden die technische

Anwendbarkeit und ersten klinischen Ergebnisse der

3D-Flachdetektor-Rotations-Dacryocystographie ervaluiert. Methode: Bei 35 Patienten (19 w, 16 m) im Alter von 29–76 Jahren

(mittleres Alter 65 a) wurden im Rahmen einer Dacryozystographie insgesamt

66 Tränenapparate (31 bds.) mittels

Flachdetektor-Rotations-Dacryocystographie (Philips Allura Xper FD20,

Philips, Best, Niederlande)untersucht. Indikation zur DCG war Epiphora bei

chron rezidivierender Dacryozystitis. Akquiriert wurden 120 Bilder pro 180°

Rotation (C-Arm-Bewegung mit 55°/s). Ausgewertet wurden 2D-multiplanare

Rekonstruktionen mit CT vergleichbarer Schichtführung (Xper-CT) sowie

3D-maximum Intensitätsprojektionen (MIP) und volumengerenderte Projektionen

(VR) Ergebnis: Alle Patienten konnten mittels

Flachdetektor-Rotationsangiographie evaluiert werden. Die Datenakquisition

konnte jeweils innerhalb 3 Min. ohne zusätzliche Umlagerung durchgeführt

werden. In 62 Fällen konnte eine Abflussbehinderung der Tränenwege als

Ursache der Epiphora nachgewiesen werden (n=38 Stenosen; 24 Verschlüsse).

Die Lokalisation war in 15 Fällen prae- in 17 Fällen postsaccal

lokalisiert. Neben der funktionellen und morphologischen Darstellung im 2-D

Modus konnte in 56 Fällen mittels 2D-Xper-CT-Modus eine dem postdacryo-Ct

entsprechende Beurteilung erfolgen und in 10 Fällen eine rhinogene Ursache

diagnostiziert werden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der

Flachdetektor-Rotations-Dacryocystographie erlauben eine sicher

funktionelle und morphologische Beurteilung der ableitenden Tränenwege bei

Patienten mit Epiphora. Durch die Nachbearbeitung des

3D-Rotationsdatensatzes im Xper-CT Verfahren gelingt mittels multiplanaerer

Rekonstruktionen zusätzliche eine dem Postdacryo-CT vergleichbare

Darstellung der umgebenden Knochen- und Weichteilstrukturen.

Korrespondierender Autor: Wilhelm K

Radiologische Universitätsklinik Bonn, FE Operative Fächer, Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn

E-Mail: wilhelm@uni-bonn.de