Ziele: Die Anwendung von Protektions Systemen beim Karotis Stent wird kontrovers diskutiert.
Randomisierte Studien liegen bisher nicht vor. Wir berichten über unsere Erfahrung
mit dem PAES und stellen technische und klinische Ergebnisse vor. Methode: Von Juli 2002 bis Oktober 2004 wurden insgesamt 70 Patienten mit dem PAES behandelt.
Es wurde eine 10 F Schleuse implantiert und das PAES in die zu therapierende Karotis
vorgeschoben und die Flussumkehr erzeugt. Die Patienten wurden während der Eingriffe
von einem Neurologen betreut. Ergebnis: In 62 Fällen konnte technisch erfolgreich ein Stent implantiert werden (88,6%). 15
dieser Patienten hatten kontralaterale Stenosen, 7 davon über 70%. Bei 3 Patienten
konnte der Parodi Führungskatheter nicht in die Karotis platziert werden, bei zwei
Patienten konnte der Ballon des Führungskatheters nicht inflottiert werden (7,1%).
3 Patienten tolerierten die Oklusion nicht (4,3%). Nur einer dieser Patienten hatte
kontralateral eine hochgradige Stenose. Klinisch trat ein Schlaganfall sowie zweimal
eine TIA trotz Anwendung des PAES auf. Schlussfolgerung: Trotz Protektion können neurologische Komplikationen eintreten (Stroke 1,6%, TIA
3,2%), möglicherweise durch Plaqueprotrusion. Eine kontralaterale Stenose ist nicht
zwangsläufig eine Kontraindikation für PAES. Die technische Erfolgsrate ist mit 88,6%
zu niedrig und zeigt, dass der Katheter überarbeitet werden muss der leicht knickt
und mit einem 10 F Zugang zu groß ist. Die von Parodi publizierte hohe technische
Erfolgsrate von 99% konnten wir nicht bestätigen. Bei etwa 5% aller Patienten ist
damit zu rechnen, dass proximale Protektion nicht toleriert wird daher nicht angewendet
werden kann.
Korrespondierender Autor: Struffert T
Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum
des Saarlandes, Kirrberger Strasse, 66421 Homburg/Saar
E-Mail: tobias.struffert@uniklinik-saarland.de
Schlüsselwörter
Karotis Stent - Protektion - Komplikationen