Rofo 2006; 178 - VO_227_5
DOI: 10.1055/s-2006-940720

Anwendung des Parodi Anti Emboli Systems (PAES) beim Karotis Stent: Weniger DWI Läsionen? Weniger neurologische Komplikationen?

T Struffert 1, IQ Grunwald 1, C Roth 1, P Papanagiotou 1, M Politi 1, C Krick 1, W Reith 1
  • 1Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

Ziele: Die Effektivität von Protektions Systemen wird kontrovers diskutiert. Wenn ein Protektions System einen Effekt hat, sollten weniger Diffusions Läsionen und Schlaganfälle auftreten. Wir stellen unsere Ergebnisse der proximalen Protektion beim Parodi System vor. Methode: Von Juli 2000 bis November 2005 wurden 305 Patienten mittels Karotis Stent behandelt. 62 Patienten wurden erfolgreich mit dem PAES gestentet. Von den 305 Patienten konnten 265 mit einem Schlaganfall MRT vor und nach Stent untersucht werden. Es wurden die neu aufgetretenen DWI Läsionen im abhängigen und nicht abhängigen Stromgebiet gezählt. Es wurde eine Auswertung über alle Patienten sowie eine Matched Pairs Analyse durchgeführt. Die Patienten wurden von einem Neurologen nachuntersucht. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS. Ergebnis: In der Auswertung über alle Patienten zeigte sich das eine statistisch signifikante Verminderung von DWI Läsionen bei den Parodi Patienten im abhängigen sowie im nicht abhängigen Stromgebiet nicht feststellbar war. Die Schlaganfall Rate lag bei 1,6% (PAES) vs. 3,2% (ohne Protektion) und war ebenfalls nicht statistisch signifikant unterschiedlich. In der Matched Pairs Analyse war ebenfalls kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen feststellbar. Schlussfolgerung: Bei Verwendung des PAES konnten wir keinen statistisch signifikanten Unterschied im Outcome zu Patient die ohne Protektion versorgt wurden feststellen. Wir führen dies auf die niedrige Komplikationsrate beim Stenting ohne Protektion sowie auf das mit 62 Fällen wohl zu kleine PAES Patienten Kollektiv zurück. Eine negative Wirkung durch Einsatz des PAES ist nicht erkennbar so dass eine randomisierte Studie mit einer großen Fallzahl zur definitiven Klärung ob proximale Protektion eine Verbesserung des Outcomes bewirkt notwendig ist.

Korrespondierender Autor: Struffert T

Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Kirrberger Strasse, 66421 Homburg/Saar

E-Mail: tobias.struffert@uniklinik-saarland.de