Rofo 2006; 178 - VO_228_3
DOI: 10.1055/s-2006-940725

fMRT basierte stereotakisch gesteuerte Platzierung epiduraler Stimulationselektroden zu Therapie zentraler Schmerzen durch hochfrequente Stimulation des Motorkortex

V Hesselmann 1, J Poggenborg 2, W Möller Hartmann 2, S Hunsche 2, B Krug 2, HJ Freund 3, V Sturm 2, K Lackner 2
  • 1Universität zu Köln, Radiologie, Huerth
  • 2Köln
  • 3Jülich

Ziele: Ziel ist die Therapie zentraler Schmerzen durch die Implantation einer epidural gelegenen Stimulationselektrode nach fMRT-gesteuerter Identifikation des der Schmerzrepräsentation korrespondierenden Motorkortexabschnittes. Methode: Bei 2 Patientinnen mit therapieresistenten Gesichtsschmerzen und 1 Patientin mit einem halbseitigen Körperschmerz wurden basierend auf fMRT-Daten die korrespondierenden motorischen Kortexareale identifiziert und eine epidurale Stimulationselektrode über eine Bohrlochtrepanantion positioniert, die eine Modulation dieser Kortexareale ermöglichte. Nach Einsetzen des Therapieerfolgs wurden permanente Schrittmacher zur kontinuierlichen Stimulation implantiert. Ergebnis: Die erste Untersuchungen führten bei 2 der drei Patientinnen zu einer deutlichen Reduktion der Schmerzsyndrome. Bei einer Patientin mit atypischen Gesichtsschmerz war der therapeutische Effekt nicht ausreichend, sodass die Elektrode nach Teststimulation wieder explantiert wurde. Schlussfolgerung: Die fMRT basierte stereotaktische Platzierung epiduraler Stimulationselektroden bietet über einen vergleichsweise gering invasiven Eingriff eine Therapieoption nicht therapierbarer Schmerzsyndrome. Gegenüber der offenen Trepanation mit elektrophysiologisch gesteuerter Platzierung der Elektrode konnten die Invasivität und die Dauer des Eingriffes deutlich reduziert werden.

Korrespondierender Autor: Hesselmann V

Universität zu Köln, Radiologie, Joseph Stelzmann Strasse 9, 50354 Huerth

E-Mail: volker.hesselmann@uni-koeln.de