Rofo 2006; 178 - VO_228_6
DOI: 10.1055/s-2006-940728

Apnoe fMRI bei Patienten mit hochgradiger ACI- oder ACM-Stenose als eine einfache Routinemethode zur Detektion von Infarkt-gefährdetem Hirngewebe

C Dannenberg 1, H Hentschel 1, T Goldhagen 1, T Scholle 1, A Werner 1, G Gahn 1, R von Kummer 1
  • 1Universitätsklinikum Dresden, Neuroradiologie, Dresden

Ziele: Die dopplersonografische Messung der cerebrovaskulären Reservekapazität (CVR) während willkürlichem Luftanhaltens ist eine Routinemethode zur Abschätzung der funktionellen Relevanz von Stenosen der hirnversorgenden Gefäße. Das Verfahren versagt bei ca. 15% der Patienten wegen des fehlenden temporalen Schallfensters. Ziel unsere Studie war es, eine einfache, schnelle und verläßliche MRT-Messung der CVR zu entwickeln und ihre Sensitivität bei Patienten mit hochgradigen ACI- oder ACM-Stenosen zu testen. Methode: MRT-Protokoll-Optimierung bei 4 gesunden Probanden. 6 Patienten mit ACI- und/oder ACM-Stenosen. EPI Sequenz zur Messung des BOLD-Effektes während willkürlicher Apnoe, 30 Schichten, TR 3 s, 150 Messungen, Block-Design, 1,5T (Sonata, Siemens), Nachverarbeitung Brainvoyager (Brain Innovation B.V.): General Linear Model, FDR <0,05. CE-MR Angiographie bei allen, Perfusions-MRT bei 5, CVR im transkraniellen Doppler-Ultraschall zusätzlich bei 3 Patienten. Ergebnis: In allen Fällen konnte mit der Apnoe fMRT eine hirnparenchymale Perfusionsreserve dargestellt werden. Die Ergebnisse korrelierten mit den dopplersonografischen Resultaten. Alle Probanden und 3 Patienten hatten keine regionalen Defizite der Perfusionsreserve. 3 Patienten wiesen regionale Defizite der Perfusionsreserve auf, von denen einer weitere Infarkte im betroffenen Territorium entwickelte. Die TTP-Verkürzung war mit den Arealen der reduzierten Perfusionsreserve nicht deckungsgleich. Schlussfolgerung: Apnoe fMRI ist eine praktikable Technik zur Detektion von Infarkt-gefährdetem Hirngewebe bei Patienten mit hochgradiger ACI- oder ACM-Stenose. Gegenstand weiterer Studien ist es zu klären, ob eine Angioplastie mit angestrebter Reduktion des Infarkt-gefährdeten Hirnvolumens sich in einer Verbesserung der Perfusionsreserve des betroffenen Gefäßterritoriums widerspiegelt.

Korrespondierender Autor: Dannenberg C

Universitätsklinikum Dresden, Neuroradiologie, Fetscherstr. 74, 01307 Dresden

E-Mail: Claudia.Dannenberg@uniklinikum-dresden.de