Rofo 2006; 178 - VO_229_3
DOI: 10.1055/s-2006-940732

Nichtinvasive Bypassdiagnostik mittels 64-Zeilen Cardio-CT

G Pache 1, TA Bley 1, U Saueressig 1, AP Frydrychowicz 1, D Foell 1, NA Ghanem 1, E Kotter 1, M Langer 1
  • 1Universitätsklinik Freiburg, Radiologie, Freiburg

Ziele: Untersuchung zur Wertigkeit der neuesten 64-Zeilen-CT-Generation in der Diagnostik aortokoronarer Bypässe. Methode: Bei 31 Patienten mit Zustand nach aortokoronarer Bypassoperation wurde eine nichtinvasive CT Koronarangiographie (Siemens Sensation 64) durchgeführt. Insgesamt wurden 96 Bypässe (arterieller Bypass=23, Venenbypass=73) mit den Ergebnissen der invasiven Koronarangiographie verglichen. Das Cardio-CT wurde in einem Zeitfenster von±4,3 Tagen (1–21) zur invasiven Koronarangiographie durchgeführt. Die mittlere Herzfrequenz betrug 63,3±7,3 Schläge pro Minute (29–164. Patienten, die trotz Betablocker Gabe weiterhin eine unregelmäßige oder tachykarde Herzfrequenz zeigten, wurden nicht von der Studie ausgeschlossen. Alle Bypässe wurden von zwei erfahrenen Untersuchern im Konsens hinsichtlich Beurteilbarkeit, Verschluss oder Vorhandensein einer signifikanten Stenose (Lumeneinengung von mindestens 50%) ausgewertet. Ergebnis: Alle Bypässe waren diagnostisch kontrastiert und beurteilbar. 94% der distalen Anastomosen konnten im CT beurteilt werden, die restlichen waren aufgrund von Clipmaterial Artefakten oder Kalzifikationen nicht beurteilbar. 42 Bypassverschlüsse sowie 3 signifikante Stenosen wurden im CT erkannt und durch die invasive Koronarangiographie bestätigt. Drei im CT diagnostisch kontrastierte Bypässe konnten im Herzkatheter nicht selektiv sondiert werden. Ein falsch negativer sowie zwei falsch positive Befunde ergaben eine Sensitivität von 97,8%, eine Spezifität von 89,3%, einen positiven prädiktiven Wert von 90% und einen negativen prädiktiven Wert von 97,7%. Schlussfolgerung: Die neueste Generation der 64 Zeilen-CT Koronarangiographie ermöglicht eine detaillierte Beurteilbarkeit arterieller und venöser Bypässe mit hoher Bildqualität. Die Verschlussrate von koronaren Bypassgefäßen kann sicher und verlässlich nachgewiesen werden. Trotz verbesserter zeitlicher und räumlicher Auflösung können Kalzifizierungen oder Clipmaterialartefakte weiterhin die diagnostische Beurteilung, insbesondere an der distalen Anastomose, beeinträchtigen.

Korrespondierender Autor: Pache G

Universitätsklinik Freiburg, Radiologie, Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg

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