Rofo 2006; 178 - VO_229_4
DOI: 10.1055/s-2006-940733

Bestimmung der linksventrikulären Funktion mittels 64-Zeilen Computertomographie

T Schlosser 1, OK Mohrs 2, A Magedanz 2, P Hunold 1, T Voigtländer 2, A Schmermund 2, J Barkhausen 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Radiologie, Essen
  • 2Frankfurt

Ziele: Bestimmung der linksventrikulären Globalfunktion und Masse im CT mittels 64-Zeilen-Technologie im Vergleich zur Magnetresonanz-Tomographie als Referenzstandard. Methode: 21 Patienten mit bekannter oder vermuteter koronarer Herzerkrankung wurden mittels CT-Koronarangiographie (CTCA) unter Verwendung eines 64-Zeilen-Computertomographen (Somatom Sensation 64, Siemens) mit retrospektivem EKG-Gating untersucht. Patienten mit Herzfrequenzen >60/min erhielten vorher 5mg Bisoprolol oral. Bei unzureichender Senkung der Herzfrequenz wurden zusätzlich bis zu 20mg Metoprolol intravenös injiziert. Mittels multiplanarer Reformatierung wurden aus den enddiastolischen und endsystolischen Rekonstruktionen Kurzachsenschnitte des linken Ventrikels mit einer Schichtdicke von 8mm erstellt. Das enddiastolische Volumen (EDV), das endsystolische Volumen (ESV), das Schlagvolumen (SV), die Ejektionsfraktion (EF) sowie das Herz-Zeit-Volumen (HZV) wurden analysiert und mit MRT-Datensätzen verglichen. Die MRT-Untersuchung erfolgte am darauf folgenden Tag an einem 1,5 T MR-Scanner (Magnetom Sonata, Siemens) unter Verwendung einer segmentierten Steady State free precession Sequenz (TrueFISP, TR 3ms, TE 1,5ms, FA 60°). Ergebnis: Die mittlere Herzfrequenz betrug 56±5/min während der MDCT-Untersuchung und 73±9/min während der MRT-Untersuchung (p<0.05). Das mittels MDCT bestimmte mittlere EDV und ESV war signifikant höher als im MRT (MDCT vs. MRT: EDV=164±53ml vs. 144±47ml, ESV=77±47 vs. 64±47ml, p<0.05). Die mittlere EF und das mittlere HZV im MDCT waren signifikant niedriger im Vergleich zum MRT (MDCT vs. MR: EF=55±12% vs. 59±15%, HZV=4.8±0.8 l/min vs. 5.8±1.3 l/min, p<0.05). Das mittlere SV war nicht signifikant unterschiedlich zwischen beiden Methoden (MDCT vs. MR: SV=87±18ml vs. 80±16ml, p=0.44). Schlussfolgerung: Die im MDCT gemessenen linksventrikulären Volumina sind signifikant höher als im MRT, wohingegen die Ejektionsfraktion und das Herz-Zeit-Volumen im MDCT signifikant niedriger sind. Diese Unterschiede sind am ehesten auf die Applikation von Betablockern vor der MDCT-Untersuchung zurückzuführen.

Korrespondierender Autor: Schlosser T

Universitätsklinikum Essen, Radiologie, Hufelandstraße 55, 45122 Essen

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