Rofo 2006; 178 - VO_301_6
DOI: 10.1055/s-2006-940751

Prospektive EKG-Triggerung und retrospektives EKG-Gating bei der Koronariendarstellung mittels 64-Zeilen-CT: Bildqualität und Dosisvergleich

J Schmitt 1, K Koenig 1, ND Abolmaali 2, H Ackermann 3, G Görge 1, G Brill 1
  • 1Klinikum Saarbrücken, Institut für bildgebende Diagnostik und Interventionen, Saarbrücken
  • 2Dresden
  • 3Frankfurt

Ziele: Im Rahmen der Koronariendarstellung mittels 64-Zeilen-CT kamen

prospektive EKG-Triggerung und retrospektives EKG-Gating zum Einsatz. Die Bildqualität wurde ausgewertet und die Dosisunterschiede verglichen. Methode: Vierzig klinisch stabile Patienten mit Sinusrhythmus wurden zum Ausschluss einer KHK mittels 64-Zeilen-CT (Sensation 64, Fa. Siemens) untersucht. Patienten mit Herzfrequenzen über 60 Schlägen pro Minute wurden mit maximal 100mg Atenolol per os und maximal 50mg Esmolol intravenös prämediziert. Die Untersuchung erfolgte in Expirationslage nach einem Standardprotokoll (64×0,6mm Kollimation, 120 kV mit Dosismodulation) mit automatischer biphasischer Kontrastmittelinjektion (Fa. Medtron AG, 60ml Imeron 350, Flow: max. 5ml/s). 20 Patienten (Gruppe A) wurden mittels prospektiver EKG-Triggerung und 20 Patienten (Gruppe B) wurden mittels retrospektivem EKG-Gating untersucht. Zwei Radiologen werteten subjektiv im Konsensus die rekonstruierten Datensätze aus, die zur Diagnosefindung herangezogen wurden (1=sehr gut, 2=diagnostisch noch auswertbar und 3=nicht auswertbar). Die Auswertung erfolgte in Anlehnung an das 15-Koronarsegmentmodell der AHA. Die Unterschiede bezüglich der Bildqualität wurden mithilfe des Mantel-Haenzel-Tests errechnet. Der Vergleich der Dosis erfolgte mittels des Dosislängenproduktes. Ergebnis: Die mittlere Bildqualität aller Koronarsegmente in Gruppe A war 1,71 und 1,89 in Gruppe B. Der Unterschied bezüglich der Bildqualität der einzelnen Koronarsegmente der beiden Gruppen war nicht signifikant. Das Dosislängenprodukt betrug 447 Gy x cm in Gruppe A und 854 Gy x cm in Gruppe B. Die mittlere Herzfrequenz in beiden Gruppen lag zum Zeitpunkt der Untersuchung bei 59 Schlägen pro Minute. Schlussfolgerung: Die Darstellung der Koronarien mittels prospektiver EKG-Triggerung erlaubt im Vergleich zum retrospektiven EKG-Gating bei gleicher Bildqualität eine Einsparung der Dosis von annähernd 50%.

Korrespondierender Autor: Schmitt J

Klinikum Saarbrücken, Institut für bildgebende Diagnostik und Interventionen, Winterberg 1, 66119 Saarbrücken

E-Mail: jschmittj@web.de