Rofo 2006; 178 - VO_303_4
DOI: 10.1055/s-2006-940765

Vergleich von Sensitivität und Befundungszeit bei Verwendung eines Systems zur computerunterstützen Detektion (CAD) von Lungenrundherden im MDCT als „concurrent reader“ oder R

F Beyer 1, L Zierott 1, EM Fallenberg 1, K Jürgens 1, J Stoeckel 2, W Heindel 1, D Wormanns 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
  • 2Malvern

Ziele: Die Benutzung eines CAD Systems bei der Lungenrundherdetektion im CT als „second reader“ (also der Anzeige der CAD Ergebnisse erst nach einem Befundungsdurchgang ohne CAD Hilfe) ist zeitaufwändig aber erhöht die Sensitivität eines Radiologen. Die Benutzung von CAD als „concurrent reader“- also die simultane Präsentation der CAD Ergebnisse beim ersten Befunden des Radiologen – soll Befundungszeit einsparen, aber der Effekt auf die Sensitivität ist nicht bekannt. Ziel war der Vergleich von Sensitivitäten und Befundungszeiten bei der Benutzung von CAD als „second reader“ im Vergleich zum „concurrent reading“. Methode: 50 klinisch indizierte MDCT (Multi Detektor CT) Untersuchungen des Thorax wurden retrospektiv unabhängig von 4 Radiologen mit der Hilfe von CAD als „concurrent reader“ ausgewertet. Mit einem durchschnittlichen Zeitabstand von 14 Wochen wurden dieselben Untersuchungen mit der Hilfe von CAD als „second reader“ ausgewertet. Es wurde dabei eine Prototypenversion von Siemens LungCAD (Siemens, Malvern, USA) benutzt. Die Sensitivitäten und Befundungszeiten für die Detektion von Herden >4mm beim „concurrent reading“ und „second reading“ mit CAD, sowie dem Befunden ohne CAD wurden aufgezeichnet. Falsch positive Herde wurden nach dem Befunden im Konsensus zweier Radiologen eliminiert. Der Stundent`s-T Test wurde zum Vergleich der Sensitivitäten und der Befundungszeiten benutzt. Ergebnis: Insgesamt wurden 108 richtig positive Herde >4mm gefunden (0 bis 27 pro Fall, Median 8 pro Fall). Die mittlere Sensitivität aller 4 Radiologen betrug 0,68 beim Befunden ohne CAD, 0,68 beim „concurrent reading“ und 0,75 beim „second reading“. Zwischen Befunden ohne CAD und dem „concurrent reading“ wurden keine Differenzen der Sensitivitäten gefunden (p=0,47), aber die Differenz zwischen „concurrent reading“ bzw. Befunden ohne CAD und „second reading“ war hoch signifikant (jeweils p<0,001). Das „concurrent reading“ (274s) war signifikant kürzer als das Befunden ohne CAD (294s). „Second reading“ (337s) dauerte signifikant länger als beide anderen Bufundungsmodalitäten. Schlussfolgerung: CAD kann zur Einsparung von Befundungszeit bei der Suche nach Lungenrundherden als „concurrent reader“ eingesetzt werden ODER (und nicht UND) zur Sensitivitätserhöhung bei Einsatz als „ second reader“.

Korrespondierender Autor: Beyer F

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert Schweitzer Str. 33, 48129 Münster

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