Rofo 2006; 178 - VO_303_5
DOI: 10.1055/s-2006-940766

„Supersampling“ in der Lungenrundherdvolumetrie – können modifizierte CT Routineuntersuchungen eine vergleichbare Reproduzierbarkeit erzielen wie spezielle Volumetrieprotokolle?

N Knöß 1, H Bolte 1, C Riedel 1, TH Jahnke 1, S Freitag 1, N Charalambous 1, B Hoffmann 1, M Heller 1, J Biederer 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Kiel

Ziele: Vergleich der Reproduzierbarkeit volumetrischer Messungen mittels eines speziellen CT-Volumetrieprotokolls und mittels eines modifizierten Routineprotokolls untersuchter artifizieller ex-vivo Lungenrundherde. Methode: 20 kleine artifizielle Lungenrundherde wurden durch Injektion eines Fett-Wachs-Lipiodol-Gemisches in durch Unterdruck entfaltete Schweinelungen in einem Thoraxphantom erzeugt. Anschließend wurden diese in einem 16-Zeilen Computertomographen mit einem vom Hersteller empfohlenen Volumetrieprotokoll (Kollimation 0,75mm, 20 mAs, rekonstruierte Schichtdicke 1mm, Inkrement 0,7mm, mittelharter Faltungskern) und einem Routineprotokoll (Kollimation 1,5mm, 100 mAs, rekonstruierte Schichtdicke 2mm, Inkrement 0,5mm, harter Faltungskern) in jeweils 2 konsekutiven Scans untersucht. Die Rundherde wurden anschließend mit einer kommerziellen Volumetriesoftware (LungCare®, Siemens AG) in einem semi-automatischen und human-adaptierten Modus mit manueller Nachkorrektur untersucht. Zur Beschreibung der Varianz der intra- und interscan Reproduzierbarkeit, wurden die relativen Abweichungen zwischen den jeweiligen Messungen berechnet und als Mittelwert mit Standardabweichungen wiedergegeben. Der Vergleich der Variabilität der beiden Protokollgruppen erfolgte durch einen F-Test. Ergebnis: Für die mit dem Spezialprotokoll untersuchten Herde ergab die intrascan-Reproduzierbarkeit in der semi-automatischen Volumetrie eine relative Abweichung von 3,8% (±11,9%) und in der human-adaptierten Volumetrie von 4,9% (±11,2%). Für die interscan-Reproduzierbarkeit betrug die relative Abweichung für die semi-automatische 3,6% (±11,1%) und für die human-adaptierte Volumetrie 4,6% (±13,7%). Die mit dem modifizierten Routineprotokoll untersuchten Herde zeigten in der intrascan Reproduzierbarkeit für die semi-automatische Volumetrie eine relative Abweichung von 3,9% (±14,6%) und von 3,9% (±12,9%) für die human-adaptierte Volumetrie. Die interscan Reproduzierbarkeit ergab eine relative Abweichung für die semi-automatische Volumetrie von 2,2% (±12,3%) und 0,8% (±13,7%) für die human-adaptierte Volumetrie. Die protokollspezifischen Variabilitäten der Reproduzierbarkeit waren für beide Volumetriemethoden jeweils nicht signifikant unterschiedlich. Schlussfolgerung: Die mit einem durch „Supersampling“ modifizierten Routineprotokoll durchgeführte Volumetrie artifizieller Rundherde erzielt im Vergleich zu einer anhand eines Spezialprotokolles durchgeführten Volumetrie eine vergleichbare Reproduzierbarkeit.

Korrespondierender Autor: Knöß N

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Arnold-Heller-Straße 9, 24105 Kiel

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