Rofo 2006; 178 - VO_304_6
DOI: 10.1055/s-2006-940773

Dynamische Echtzeit-MRT-Untersuchung der Halswirbelsäule mit dem Neuro-Swing System: erste Ergebnisse

M Schlamann 1, L Reischke 1, S Maderwald 1, K Kollia 1, M Forsting 1, I Wanke 1
  • 1Uniklinik Essen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen

Ziele: Dynamische Untersuchungen der Halswirbelsäule konnten in einem geschlossenen MRT Gerät bis heute nicht suffizient durchgeführt werden. Statische kernspintomographische Untersuchungen können bei der Diagnostik von zervikalen Spinalkanaleinengungen, insbesondere bei nur in einer bestimmten Haltung auftretender Symptomatik, unzureichend sein. Eine neue Hardware erlaubt dynamische Echtzeit-Untersuchungen sowohl in neutraler Position als auch in Ante- und Retroflexion. Wir berichten über unsere ersten Ergebnisse mit dem dynamischen Neuro-Swing®-System (Hightech-Electronic/Siemens Medical Solutions, Erlangen, Deutschland). Methode: Es wurden 20 Patienten mit Symptomen einer zervikalen Spinalkanalstenose in die Studie eingeschlossen. Alle Untersuchungen wurden an einem 1,5Tesla Gerät (SIEMENS Magnetom Sonata, Siemens Medical Erlangen, Deutschland) durchgeführt. Die Patienten wurden in neutraler Position und in dynamischer Ante- und Retroflexion untersucht. Die Patienten konnten während der Untersuchung interaktiv ihre individuellen Bewegungsgrenzen bestimmen. Die dynamischen Untersuchungen dauerten 51 Sekunden wobei eine Real-Time TrueFisp (SSFP) Sequenz mit einer Schichtdicke von 4mm und einer zeitlichen Auslösung von 2,5 Bildern pro Sekunde verwendet wurde. Ergebnis: Die durchschnittlichen Winkel bei der Ante- und Retroflexion waren 42,6 Grad bzw. 44,6 Grad. Eine deutliche Zunahme der Spinalkanalstenose unter Bewegung fand sich bei fünf Patienten. Schlussfolgerung: Die Echtzeit Untersuchung der Halswirbelsäule in Bewegung kann eine sinnvolle Ergänzung der konventionellen statischen Untersuchung sein und erlaubt in manchen Fällen eine genauere Zuordnung der klinischen Symptome des Patienten

Korrespondierender Autor: Schlamann M

Uniklinik Essen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstraße 55, 45122 Essen

E-Mail: marc.schlamann@uni-essen.de