Rofo 2006; 178 - VO_305_5
DOI: 10.1055/s-2006-940781

Endovaskuläre Behandlung von thorakalen Aortenaneurysmen und Dissektionen nach Transposition der supraaortalen Gefäße

T Zander 1, R Llorens 2, R Rostagno 2, I Zerolo 2, S Baldi 2, E Sanabria 2, M Maynar 2
  • 1Rambla Hospital/HOSPITEN Group, S/C de Tenerife
  • 2S/C TENERIFE

Ziele: Aortenbogenaneurysmen und Dissektionen mit kurzem oder nicht vorhandenem proximalen Hals sind der endovaskulären Therapie nicht zugänglich. Durch die Transposition der supraaortalen Gefäße mittel Minithorakotomie kann einerseits Platz für eine proximale Verankerung der Endoprothese geschaffen werden. Andererseits kann das Risiko der Überstentung der supraaortalen Gefäße verringert werden. Ziel der hier vorgestellten Studie war die Evaluation der technischen und klinischen Erfolgsrate der kombinierten Behandlung von Aortenbogenaneurysmen und Dissektionen nach sequentieller Transposition der supraaortalen Gefäße mit nachfolgender Stentgraftimplantation. Methode: In einer prospektiven, nicht-randomisierten Studie wurde bei 9 Patienten eine Transposition der supraaortalen Gefäße mit nachfolgender Stentgraftimplantation durchgeführt. In 6 Fällen wurden Aortenbogenaneurysmen und in 3 Fällen Dissektionen der thorakalen Aorta behandelt. Die Transposition der supraaortalen Gefäße wurde mittels Minithorakotomie ohne die Notwendigkeit einer extrakorporalen Oxygenierung durchgeführt. Eine Stentgraftimplantation erfolgte in 8 Fällen. Die Follow-up-Untersuchungen wurden alle 1, 3, 6, 12, 24 und 36 Monate mittels Angio-CT durchgeführt. Ergebnis: Die erfolgreiche Stentgraftimplantation mit Exklusion der Aneurysmen sowie der Verschluss des proximalen Entrys der Dissektionen gelang in 8 Fällen. Ein Patient verstarb nach der chirurgischen Transposition aufgrund eines massiven zerebralen Insults. Weiterhin wurde eine Extremitätenischämie durch fortschreitende distale Dissektion beobachtet, welche erfolgreich mittels Stentimplantation behandelt werden konnte. Im Langzeit-Follow-up wurden keine Komplikationen beobachtet. Schlussfolgerung: Die kombinierte Behandlung von Aortenbogenaneurysmen und Dissektionen nach sequentieller Transposition der supraaortalen Gefäße mit nachfolgender Stentgraftimplantation stellt eine Alternative zur offenen Aortenbogenchirurgie dar. Diese Technik kann die Komplikationsrate der offenen Chirurgie verringern und erweitert endovaskuläre Indikationsstellungen.

Korrespondierender Autor: Zander T

Rambla Hospital/HOSPITEN Group, Rambla General Franco 115, 38001 S/C de Tenerife

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