Rofo 2006; 178 - VO_305_7
DOI: 10.1055/s-2006-940783

Erste klinische Erfahrungen mit dem AMPLATZER-Vascular-Plug bei der Embolisation der A. iliaca interna vor Stentgraftimplantation

R Kickuth 1, K Ludwig 1, N Diehm 1, DD Do 1, I Baumgartner 1, J Triller 1
  • 1Universität Inselspital Bern, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bern

Ziele: Die Embolisation der A. iliaca interna vor Stentgraftimplantation erfolgt, um eine retrograde Perfusion des Aneurysmasackes nach Platzieren der Stentgraftschenkel in der A. iliaca externa zu verhindern. Ziel dieser Studie ist es, die Machbarkeit und Effektivität der präoperativen Embolisation der A. iliaca interna bei Stentgraftimplantation mittels neuartigem vaskulären Occludersystems zur Therapie von aortoiliacalen Aneurysmen zu evaluieren. Methode: In einem Zeitraum von November 2004 bis Oktober 2005 erhielten insgesamt 5 männliche Patienten (mittleres Alter 74±3 Jahre, Rang 71–77 Jahre) einen Aortenstentgraft zur Ausschaltung aortoiliacaler Aneurysmen. Bei 5 Patienten wurde die A. iliaca interna einseitig, bei 1 Patienten beidseitig embolisiert. Die Embolisation erfolgte über einen ipsi- bzw. kontralateralen Zugang (6F bzw. 8F) unter Verwendung eines AMPLATZER®-Vascular-Plug (AGA Medical Corporation, Golden Valley, Mn), eines selbstexpandierenden, zylindrischen Maschengeflechts aus Nitinol. Im Follow-up wurden klinische Untersuchungen, eine CT-Angiographie bzw. MR-Angiographie durchgeführt. Evaluiert wurden der technische Erfolg, das klinische Outcome sowie nachfolgende Komplikationen. Ergebnis: Die Embolisation war bei allen Patienten erfolgreich. Prozedurbezogene Komplikationen traten nicht auf. Bei einem Patienten war im 12-Monats Follow-up, bei zwei Patienten im 6-Monats Follow-up eine retrograde Perfusion des Aneurysmasackes nicht nachzuweisen. Bei 2 Patienten steht ein 6-Monats Follow-up noch aus. Schlussfolgerung: Die ersten Erfahrungen mit dem vaskulären Occludersystem zeigen, dass die präoperative Embolisation der A. iliaca interna bei Stentgraftimplantation zur endovaskulären Therapie von aortoiliacalen Aneurysmen eine sichere und effektive Behandlungsoption zu sein scheint.

Korrespondierender Autor: Kickuth R

Universität Inselspital Bern, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Freiburgstrasse 20, CH-3010, Bern

E-Mail: ralph.kickuth@insel.ch