Rofo 2006; 178 - VO_307_8
DOI: 10.1055/s-2006-940802

Wertigkeit der diffusionsgewichteten MRT in der Evaluation des Mammakarzinoms

AM Herneth 1, K Friedrich 1, S Gentzsch 1, C Czerny 1, TH Helbich 1, M Fuchsjäger 1
  • 1Medizinische Universität Wien; Univ.Klinik f. Radiodiagnostik, Osteologie, Wien

Ziele: Mikrostrukturelle Unterschiede zwischen Tumorgewebe und Parenchym resultieren in differenten Diffusionskapazitäten von benignem und malignem Gewebe. Die diffusionsgewichtete MRT (DW-MRT) misst molekulare Bewegungen in einem biologischen Gewebe, wodurch deren Diffusionskapazität charakterisiert werden kann. Das Ziel dieser Pilotstudie war zu evaluieren, ob anhand der DW-MRT zwischen Mammakarzinom und regulärem Parenchym differenziert werden kann. Methode: Neun Patientinnen mit histologisch verifiziertem Mammakarzinom (>1cm) wurden mittels diffusionsgewichteter, navigierter, interleaved EPI/SPIR (b-wert: 880 s/mm2) untersucht. Die Diffusionskapazitäten der Mammakarzinome und von regulärem Parenchym wurden mittels Apparent Diffusion Coefficient (ADC) berechnet. Die Bildqualität wurde anhand des Signal zu Rausch Verhältnisses charakterisiert. Ergebnis: Der mittlere ADC der Mammakarzinome (1,442±0,054 ×10–3mm2/s) war signifikant (p<0,001) niedriger als jener von regulärem Parenchym (2,175±0,241×10–3mm2/s). Das mittlere Signal zu Rauschvehältnis betrug 17,3. Schlussfolgerung:

  • Die Diffusionskapazität eines Mammakarzinoms kann verlässlich mittels DW-MRT quantifiziert werden.

  • Der signifikante Unterschied zwischen den ADCs vom Mammakarzinom und von regulärem Parenchym ermöglicht deren eindeutige Differenzierung.

Korrespondierender Autor: Herneth AM

Medizinische Universität Wien; Univ.Klinik f. Radiodiagnostik, Osteologie, Währinger Gürtel 18–20, A-1090, Wien

E-Mail: andreas.herneth@meduniwien.ac.at