Rofo 2006; 178 - VO_309_1
DOI: 10.1055/s-2006-940813

Detektion pulmonaler Noduli im Hochfeld MRT bei 3T:Experimenteller Vergleich einer T1-gewichteten GRE-Sequenz und einer T2-gewichteten TSE-Sequenz am Schweinelungenmodell

MR Regier 1, SK Kandel 2, MK Kaul 1, J Kemper 1, B Hoffmann 2, J Biederer 2, NE Nolte-Ernsting 1, M Heller 2, G Adam 1
  • 1Zentrum für Bildgebende Diagnostik und Intervention, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Hamburg
  • 2Kiel

Ziele: Evaluation und Vergleich zweier MR-Sequenzen zur Detektion injizierter pulmonaler Rundherde am Schweinelungen-Modell. Methode: Unter Verwendung eines Thoraxphantoms wurden 84 Agar-Noduli (Größe 2–20mm) in 11 Schweine-Herz-Lungen-Komplexe injiziert. Das Signal in T1-gewichteten Sequenzen wurde durch die Zugabe von 0,1 mmol/l Gd-DTPA an Weichteilgewebe angeglichen. Eine T1-gewichtete 3D-Gradienten-Echo-Sequenz (3D-GRE; TR/TE: 3.3/1.1ms, FOV 375mm, Matrix 256×205, SD 8mm, Flip-Winkel 10°) und eine T2-gewichtete Half-Fourier-Single-Shot-Fast-Spin-Echo-Sequenz (HASTE; TR/TE: 2000/66ms, FOV 375mm, Matrix 256×145, SD 7mm, Flip-Winkel 90°) wurden in coronarer und axialer Schichtung durchgeführt. Zum Vergleich erfolgte eine Multi-Detektor CT (120kV, 76mAs, Kollimation 16×0,5mm, FOV 375mm) als Referenzstandard in der Detektion pulmonaler Noduli. Die Auswertung der anonymisierten Bilder erfolgte durch drei Radiologen. Lage und Größe der detektierten Noduli wurden analysiert. Für jede Sequenz wurden Sensitivität, Spezifität, Positiver und Negativer-Vorhersagewert berechnet. Ergebnis: Die Sensitivität für Herde >10mm betrug bei beiden Sequenzen nahezu 100%. Die Sensitivität der 3D-GRE für Noduli von 5–10mm ergab Werte von >90%, und war somit vergleichbar mit der MDCT (100%). Die Sensitivität der HASTE-Sequenz für Noduli von 5–10mm betrug 86%. Beide Sequenzen erreichten bei Läsionen <5mm eine Sensitivität <70%. Schlussfolgerung: Am Phantom zeigten die verwendeten Sequenzen eine hohe diagnostische Sicherheit in der Detektion solider Lungenrundherde >5mm bei 3T. Die 3D-GRE-Sequenz ist hier der T2-gewichteten TSE-Sequenz überlegen.

Noduli <5mm sind mit den verwendeten Sequenzen nicht befriedigend nachweisbar.

Korrespondierender Autor: Regier MR

Zentrum für Bildgebende Diagnostik und Intervention, Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, Martinistrasse 52, 20246 Hamburg

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