Rofo 2006; 178 - VO_309_2
DOI: 10.1055/s-2006-940814

Dynamische CT der neonatalen Lunge – Volumenberechnungen und Validierung in einem Tiermodell

T Elgeti 1, H Proquitté 1, J Mews 1, B Hamm 1, G Schmalisch 1, P Rogalla 1
  • 1Institut für Radiologie, Campus Charité Mitte, Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Ziele: Validierung der Berechnung von Lungenvolumina (Atemzugvolumen und funktioneller Residualkapazität), die mittels dynamischer Lungen CT am Tiermodell der neugeborenen Lunge von Ferkeln untersucht wurden. Methode: Sechs mechanisch beatmete neugeborene Ferkel wurden mittels Mehrschicht-Computer-Tomographie (0,5mm Schichtdicke, 4:16 pitch, 0,5 s. Rotationszeit, 100 mAs, 120 kV) untersucht. Für die Aufnahme des Beatmungssignals wurde die Beatmungsmaschine mit der CT-Einheit verbunden. Während der Messung konnten Atemzugvolumina (TV) an der Beatmungsmaschine abgelesen werden. Für die Bestimmung der funktionellen Residualkapazität (FRC) kam im Anschluss an jede Messung eine „multiple-breath washin-washout“-Technik (MBW) mit Heptafluoropropan (HFP) als Tracergas zur Anwendung.

Komplette Volumendatensätze wurden über den Atemzyklus mittels retrospektivem half-scan-gating mit jeweils 10% Inkrement rekonstruiert. Jedes Tier wurde mit drei verschiedenen Beatmungsdrücken untersucht. Atemzugvolumina und funktionelle Residualkapazität wurden mittels Segmentation des Lungenparenchyms durch eine work-in-progress-Software berechnet. Ergebnis: Die mittlere (+/- Standardabweichung) aus der dynamischen CT berechnete FRC betrug 24.7 +/- 8.6ml, gegenüber 24.8 +/- 7.3ml die durch die MBW-Technik berechnet. Statistische Unterschiede fanden sich nicht (p=0.555). Mittels Pearsonschem Korrelationskoeffizienten konnte eine starke Korrelation der Werte untereinander nachgewiesen werden (r=0.886). Die Atemzugvolumina korrelierten, nachdem ein Messwert ausgeschlossen wurde, ähnlich gut (r=0.837). Es konnten keine signifikanten Unterschiede der Mittelwerte nachgewiesen werden (CT: 8,9 +/- 2,4ml und Beatmungsmaschine 8.7 +/- 2.4ml, p=0.566). Schlussfolgerung: Die dynamische Lungen-CT mit Atemtriggerung erlaubt die Berechnung von Atemzugvolumen und funktioneller Residualkapazität und könnte eine nützliche Anwendung in zukünftiger Bildgebung der menschlichen neonatalen Lunge sein.

Korrespondierender Autor: Elgeti T

Institut für Radiologie, Campus Charité Mitte, Universitätsmedizin Berlin, Schumannstrasse 20/21, 10117 Berlin

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