Rofo 2006; 178 - VO_313_3
DOI: 10.1055/s-2006-940831

Laserinduzierte Interstitielle Thermotherapie von venösen Gefäßmalformationen der Peripherie

WA Wohlgemuth 1, G Leissner 1, K Wölfle 1, K Bohndorf 1
  • 1Klinikum Augsburg, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Augsburg

Ziele: Beurteilung der technischen Durchführbarkeit und der klinischen Ergebnisse der bildgesteuerten Laserinduzierten Interstitiellen Thermotherapie (LITT) von angeborenen Gefäßmalformationen peripherer Venen mit niedrigem oder fehlenden Durchfluss. Methode: Prospektiv wurden bei 28 symptomatischen Patienten (Alter 8–44 Jahre, durchschnittlich 23, 9 Jahre) mit vorwiegend venösen Gefäßmalformationen insgesamt 639 Laserapplikationen (durchschnittlich 9,0 pro Sitzung) mit einem temperaturgesteuerten Diodenlaser (Wellenlänge 805 nm, 1cm Diffuserspitze, maximal 20 W) in 71 Sitzungen (durchschnittlich 2,54) durchgeführt. Die Bildsteuerung erfolgte mittels offenem MRT (8 Patienten) oder Farbkodierter Duplex-Sonographie (20 Patienten). Lokalisiert waren die Befunde in der unteren Extremität (13 Patienten), der oberen Extremität (7 Patienten), dem Körperstamm (5 Patienten) und im Kopf-Hals-Bereich (3 Patienten) Ergebnis: Alle Malformationen konnten technisch erfolgreich punktiert werden. Majorkomplikationen traten nicht auf. Durch die temperaturgesteuerte Leistungsabgabe konnten eine Karbonisation ebenso wie Hautläsionen verhindert werden. 4 lokale Hämatome waren nicht behandlungsbedürftig, eine allergische Hautreaktion auf Cefotiam wurde symptomatisch behandelt. Nach 19 Monaten (2–52 Monate) betrug die durchschnittlich gemessene Volumenreduktion der Gefäßmalformationen im MRT 59%. Klinisch waren zum Nachuntersuchungszeitpunkt 12 Patienten beschwerdefrei, 11 gebessert, 3 Patienten idem und 2 verschlechtert Schlussfolgerung: Durch bildgesteuerte LITT mit einem temperaturgesteuerten Diodenlaser ist eine effektive, sichere und oft kurative Therapie auch von subfaszialen, vorwiegend venösen Gefäßmalformationen als Alternative zur operativen Resektion möglich

Korrespondierender Autor: Wohlgemuth WA

Klinikum Augsburg, Klinik für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg

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