Rofo 2006; 178 - VO_317_1
DOI: 10.1055/s-2006-940845

Messungen der Geometrie koronarer Stents mit der 64-Zeilen CT im Vergleich zur quantitativen Koronarangiographie

L Husmann 1, S Leschka 1, LM Desbiolles 1, T Schepis 1, P Koepfli 1, F Eberli 1, B Marincek 1, P Kaufmann 1, H Alkadhi 1
  • 1USZ, IDR, Zürich

Ziele: Die nichtinvasive Darstellung der Koronararterien mit der Mehrschicht-CT (MSCT) nach Stentimplantation war bislang aufgrund von Partialvolumeneffekten und Aufhärtungsartefakten limitiert. Wir berichten über die Durchführbarkeit von qualitativen und quantitativen Messungen der Stentgeometrie mit der 64-Zeilen CT. Methode: 40 Stents in 23 Patienten mit Sinusrhythmus (67±11/min) wurden untersucht und der mittlere Durchmesser des Lumens, der Referenzdurchmesser 5mm proximal and distal der Stents sowie die Länge der Stents mittels MSCT und quantitativer Koronarangiographie (QCA) gemessen. Die Ergebnisse der Längenmessung wurden zusätzlich mit der tatsächlichen Stentlänge aus Herstellerangaben verglichen.

Die Bildqualität wurde von zwei unabhängigen Radiologen auf einer 4-Punkteskala (1=keine Artefakte, 4=nicht auswertbar) klassifiziert. Ergebnis: Die Bildqualität war in der Mehrzahl der Fälle gut (Mittelwert 1,9±0,6). Die tatsächliche Länge war 18,2±6,2mm, stark korrelierend mit der MSCT (18,3±5,3mm, r=0,937, p<0,0001) und geringfügig weniger korrelierend mit der QCA (16,6±5,4mm, r=0,849, p<0,0001). Die mittleren Lumendurchmesser der Stents wurden verglichen mit QCA in der MSCT systematisch unterschätzt (1,55±0,45 versus 2,37±0,52mm; p<0,0001). Auch die tatsächlichen Gesamtdurchmesser (2,83±0,39mm) korrelierten gut mit den Ergebnissen der QCA (2,85±0,67mm), während die MSCT die Gesamtdurchmesser geringfügig unterschätzte (2,39±0,78mm; p<0,005 versus QCA). Schlussfolgerung: Die Quantifizierung des Gefäßdurchmessers ausserhalb gestenteter Segmente ist vergleichbar mit QCA, und die Längenbestimmung der Stents gelingt mit der MSCT akkurater als mit der QCA. Trotz einer systematischen Unterschätzung des Lumendurchmessers der Stents erlaubt die 64-Zeilen CT eine gute visuelle Darstellung der Stentlumina und könnte eine wichtige Rolle in der nichtinvasiven Kontrolle nach Stentimplantation einnehmen.

Korrespondierender Autor: Husmann L

USZ, IDR, Raemistrasse 100, 8091, Zürich

E-Mail: lars.husmann@usz.ch