Rofo 2006; 178 - VO_317_3
DOI: 10.1055/s-2006-940847

Nicht-invasive Verlaufskontrolle nach koronarer Stentimplantation mittels 64-Schicht CT-Angiographie

K Anders 1, J Rixe 1, U Baum 1, D Ropers 1, A Küttner 1, S Achenbach 1, W Bautz 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen

Ziele: Die in-vivo Beurteilung des In-Stent-Lumens nach koronarer Stentimplantation war im Rahmen der 16-Schicht CT-Angiographie aufgrund von Aufhärtungs- und Bewegungsartefakten sowie Partialvolumeneffekten größtenteils nur sehr eingeschränkt möglich. Im Rahmen der vorliegenden Studie soll das Potential eines 64-Schicht Scanners mit verbesserter Orts- und Zeitauflösung zur in-vivo Verlaufskontrolle von Koronarstents im Vergleich zur invasiven Angiographie beurteilt werden. Methode: 49 Patienten (38 m, 11 f, Alter 36–82 Jahre, Median 58J.) mit insgesamt 77 Koronarstents von 2,5–4mm Duchmesser (Median 3mm) wurden in einem mittleren Intervall von 6 Monaten nach Stentimplantation mittels CT-Angiographie und invasiver Koronarangiographie nachuntersucht. Alle Stents wurde bezüglich Beurteilbarkeit sowie Nachweis bzw. Ausschluss einer >50%-igen in-Stent Restenose ausgewertet, die Ergebnisse wurden mit dem Befund der invasiven Angiographie als Goldstandard verglichen und zusätzlich bezüglich Stentdurchmesser und Stenttyp korreliert. Ergebnis: Insgesamt wurden 45 von 77 Stents (58%) als auswertbar eingestuft. Bei den nicht-auswertbaren Stents handelte es sich um 28 bare-metal Stents (BxSonic bzw. Cypher-Stents), 1 Taxus-Stent sowie 3 Velocity-Stents.

Keiner der insgesamt 10 Stents mit einem Durchmesser <3mm war auswertbar; in der Gruppe der Stents mit einem Durchmesser=3mm (n=39) waren nur 54% ausreichend einsehbar. In der Gruppe der Stents mit einem Durchmesser ≥3,5mm stieg der Anteil auswertbarer Stents auf 86% (24/28).

Unter den auswertbaren Stents wurden 5/6 signifikanten in-Stent Restenosen mittels CTA korrekt identifiziert, eine relevante Stenose in einem 3mm-BxSonic-Stent wurde übersehen. Das Fehlen einer relevanten in-Stent Restenose wurde in 39/69 richtig erkannt (Sensitivität 83%, Spezifizität 100%).

In der invasiven Koronarangiographie wurden 2 weitere, >50%-ige Stenosen unter den 32 als nicht-beurteilbar eingestuften Stents entdeckt, in 4 weiteren Fällen bestand eine in-Stent Restenose von 20–50%. Schlussfolgerung: Die 64-Schicht-CT-Angiographie könnte in Abhängigkeit von Stenttyp und –durchmesser eine nicht-invasive Follow-up Methode nach Koronarstentimplantation darstellen.

Trotz verbesserter Orts- und Zeitauflösung konnte jedoch weiterhin nicht das gesamte in-Stent-Lumen eingesehen werden, geringgradigere in-Stent Intima-Hyperplasie blieb der CTA verborgen.

Korrespondierender Autor: Anders K

Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen

E-Mail: Katharina.Anders@idr.imed.uni-erlangen.de