Rofo 2006; 178 - VO_317_5
DOI: 10.1055/s-2006-940849

64-Schicht CT-Koronarangiographie: Evaluation von 68 Stents in vitro

D Maintz 1, H Seifarth 1, T Flohr 2, R Raupach 2, M Rink 1, M Özgün 1, T Sommer 3, R Fischbach 1, W Heindel 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster
  • 2Forchheim
  • 3Bonn

Ziele: Untersuchung von 68 verschiedenen Koronarstents hinsichtlich der Lumensichbarkeit, der Attenuierung des Lumens und der Rauschverhältnisse mittels 64-Schicht Multidetektor CT in vitro mit vier verschiedenen Rekonstruktionsprotokollen. Hiermit sollte ein Katalog der CT-Abbildungseigenschaften zur Zeit verwendeter Koronarstents erstellt werden. Methode: 68 verschiedene Koronarstents (57 Stahl, 4 Kobalt-Chrom, 1 Kobaltlegierung, 2 Nitinol, 4 Tantal) wurden in einem Koronararterienphantom (Gefäßdurchmesser 3mm, intravaskuläre Dichte 250 HU, extravaskuläre Dichte -70 HU) untersucht. Die Stents wurden in axialer Orientierung mit Standard Parametern untersucht: 32×0.6 Kollimation, Pitch 0.24, 680 mAs, 120 kV, Rotationszeit 0.37s (Siemens Sensation 64). Vier verschiedene Bildrekonstruktionprotokolle mit unterschiedlichen Rekonstruktionskernels und Schichtdicken wurden verglichen: 1. weicher Kernel (B20), 0.6mm, 2. weicher Kernel (B 20), 0.75mm, 3. mittelweicher Kernel (B30), 0.6mm, 4. scharfer Kernel (B46), 0.6mm. Zur Evaluation der Bildgebungscharakteristika wurden der mittlere sichtbare Stentdurchmesser, die intraluminale Dichte und das Rauschen in der Umgebung gemessen. Ergebnis: Der scharfe Kernel (B46) ermöglichte eine signifikant bessere Lumenbeurteilbarkeit (durchschnittlich 57% des Lumens sichtbar±10% vs. 47% mit den anderen drei Protokollen) und eine realistischere Lumenattenuierung (222HU±66HU vs. 512HU, 519HU und 584HU) bei erhöhtem Bildrauschen (15.3HU±3.7HU vs. 8,9, 7,4 und 9,4) (p<0.001 für alle). Stents mit eine Lumensichtbarkeit von mehr als 66% waren: Arthos pico, Driver, Flex, Nexus2, S7, Tenax complete, Vision (alle 67%), Symbiot, Teneo (70%), Radius (73%). Nur 10 Stents wiesen eine Lumensichtbarkeit von kleiner 50% auf. Schlussfolgerung: Die Stentlumensichtbarkeit hängt stark von dem individuellen Stenttyp ab. Der für die Stentbeurteilung optimierte B46 Kernel ist auch bei der 64-Schicht CT vorteilhaft gegenüber den Standard Rekonstruktionsprotokollen. In der vorliegenden Studie wurde ein Katalog erstellt, der Bildgebungseigenschaften der wichtigsten aktuellen Koronarstents in der 64-Schicht CT wiedergibt. Die Mehrheit dieser Stents zeigt hier eine Lumensichtbarkeit von mehr als 50% des Durchmessers.

Korrespondierender Autor: Maintz D

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Raesfeldstr. 12, 48149 Münster

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