Rofo 2006; 178 - VO_317_8
DOI: 10.1055/s-2006-940852

Evaluation des zeitlichen Verlaufs der Neo-Intima-Bildung in Koronarstents im Schweinemodell mittels der 64-Zeilen-CT in Korrelation zur Histologie.

A Kämena 1, L Lehmkuhl 1, J Unger 1, HP Schultheiss 1, R Felix 1, K Pels 1, M Gutberlet 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Campus Virchow-Klinikum, Berlin

Ziele: Erlaubt die 64-Zeilen-CT-Bildgebung eine Evaluation der Neo-Intima-Bildung in Koronarstents im Verlauf? Ist hierfür das Schweinemodell geeignet? Methode: Fünf Schweine erhielten mittels Herzkatheter jeweils einen Stent (Biotronik) in RCA bzw. LAD/RCX implantiert. CT-Angiographien (LightSpeed VCT, GE Medical Systems) wurden 2 Tage nach Stentimplantation, nach 3 Wochen und nach 6 Wochen angefertigt. Als Scan-Parameter wurden 120kV, 720–800mA (je nach Scan-Länge), 0,35s Rotationszeit und 0,625mm Schichtdicke verwendet. Es wurden 80ml KM (Imeron 400, Byk Gulden) mit einer Flussrate von 4ml/s appliziert. Je nach Herzfrequenz wurde das „Burst“ oder „Burst Plus“ Untersuchungsprotokoll gewählt. Die histologische Aufarbeitung erfolgte im Anschluss an die letzte Untersuchung. Ergebnis: Bei allen fünf Schweinen konnten in allen Untersuchungen die Stents gut und bewegungsartefaktfrei, auch noch bei Herzfrequenzen bis 130, dargestellt werden. Es konnte gezeigt werden, dass alle Stents KM-perfundiert waren ohne Nachweis höhergradiger Stenosen; in der histologischen Aufarbeitung zeigten sich ebenfalls keine höhergradigen Stenosen. Die histologisch nachgewiesene Neo-Intima-Bildung (<0,5mm) konnte in der CT jedoch nicht dargestellt werden. Ein bei der Katheterintervention verlorener Stent konnte in der CT-Angiographie distal im Gefäß lokalisiert und dort ebenso wie die übrigen Stents visualisiert werden. Schlussfolgerung: Das Schweinemodell ist zur Verlaufsbeurteilung der Neo-Intima-Bildung grundsätzlich geeignet. Die 64-Zeilen-CT erlaubt den Ausschluss höhergradiger In-Stent-Stenosen auch bei höheren Herzfrequenzen; Neo-Intima-Bildungen im Submillimeterbereich stellen jedoch aufgrund von Metallaufhärtungsartefakten eine Limitation der Methode dar.

Korrespondierender Autor: Kämena A

Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

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