Rofo 2006; 178 - VO_319_4
DOI: 10.1055/s-2006-940865

Klinische Erprobung der z-Achsen modulierten Dosisreduktion bei der Ganzkörper-CT.

P Jedrusik 1, F Dammann 2, Th Zelesny 2, M Horger 1, C Pfannenberg 1, CD Claussen 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik, Radiologische Diagnostik, Tübingen
  • 2Göppingen

Ziele: Bewertung der z-Achsen modulierten Dosisregelung (automatic tube current modulation ATCM) hinsichtlich der erreichbaren Dosisreduktion und resultierenden Bildqualität in einer klinischen Studie. Methode: Insgesamt 100 Patienten erhielten eine Ganzkörper-CT (Somatom Sensation 16, Siemens) im Rahmen klinischer Routineindikationen unter Anwendung der im CT-Gerät integrierten ATCM-Technik (Caredose 4D). Die mittels ATCM-Technik erzielte Dosisreduktion wurde berechnet, indem der vom Gerät angegebene individuelle mittlere mAs-Wert für jede Körperregion (Kopf/Hals, Thorax, Abdomen/Becken) mit dem zugehörigen Standart mAs-Wert verglichen wurde. Die Bewertung der resultierenden Bildqualität erfolgte unabhängig durch vier erfahrene Radiologen, die für jede Körperregion die Darstellung definierter anatomischer Schlüsselstrukturen und die subjektive Gesamtqualität der Aufnahmen anhand einer 4-stufigen Skala beurteilten. Alle Ergebnisse wurden mit dem body mass index (BMI) der Patienten korreliert. Ergebnis: Die Höhe der Dosisreduktion durch ATCM variierte erheblich in Abhängigkeit vom BMI und von der untersuchten Körperregion. Die größte Dosisreduktion (um 51–56%) wurde bei normalgewichtigen oder leicht übergewichtigen Patienten (BMI<30) erreicht. Bei übergewichtigen Patienten (BMI >30) lag die Dosisreduktion mit ATCM bei 31–43%. Die Bildqualität wurde in der Kopf-Hals-Regionen zu 92%, im Thorax zu 97% als “uneingeschränkt gut“ bewertet. Ein leicht erhöhtes Bildrauschen ohne diagnostische Relevanz wurde bei 29% der Abdomen-Scans konstatiert. Jedoch waren aufgrund des Bildrauschens die Lebervenen in Höhe der Leberkuppe bei 13 Patienten (mittlerer BMI: 30) nur eingeschränkt abgrenzbar. Schlussfolgerung: Die Anwendung der ATCM-Technik ermöglicht in der klinischen Routineanwendung eine erhebliche Dosisreduktion ohne Beeinträchtigung der Bildqualität. Eine Optimierung des Modulationsverfahrens wäre allerdings für den thorako-abdominellen Übergang anzustreben.

Korrespondierender Autor: Jedrusik P

Radiologische Universitätsklinik, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen

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