Rofo 2006; 178 - VO_320_8
DOI: 10.1055/s-2006-940876

Transpulmonale Chemoembolisation (TPCE) als neue palliative Behandlungsmethode bei primären Lungentumoren

S Lindemayr 1, A Wetter 1, JO Balzer 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Ziel dieser Studie war die Evaluation der transpulmonalen Chemoembolisation (TPCE) als symptomatisches, palliatives Verfahren für die Therapie inoperabler primärer Lungentumoren. Methode: 17 Patienten mit primären Lungentumoren wurden mittels TPCE im Zeitraum von 2002 bis 2005 mit zwei bis acht Therapiesitzungen behandelt, im Mittel 3,6 Mal. Das mittlere Alter der Patienten betrug hierbei 64,5 Jahre, das Geschlechterverhältnis männlich zu weiblich lag bei 14 zu 3. Die Patienten litten durchschnittlich an 1,8 Tumoren, Adeno-Karzinom (n=6), Pleuramesotheliom (n=2), Plattenepithel-Ca (n=1), kleinzelliges Karzinom (n=1), sowie nicht-kleinzellige Karzinome (n=7). Nach Punktion der Vena femoralis wurden die tumorversorgenden Pulmonalarterien selektiv sondiert und unter gleichzeitiger Blockung durch einen Ballonkatheter 5 bis 10mg Mitomycin C sowie 5 bis 10ml Lipiodol und Microspheren (Spherex) appliziert. Es wurde jeweils nur ein Tumor behandelt. Die Diagnose und Auswertung erfolgte im Abstand von vier Wochen mithilfe nativer sowie kontrastmittelverstärkter CT's. Ergebnis: Die Behandlung wurde von allen Patienten ohne größere Nebenwirkungen toleriert. Laborparameter wurden nicht relevant beeinflusst, es traten keine Komplikationen auf.

Eine hohe sowie eine moderate Lipiodoleinlagerung konnte jeweils in 11,8% der Fälle (=2) verzeichnet werden, während sich hingegen in 76,5% (=13) der Fälle eine niedrige Lipiodolaufnahme zeigte.

Nach Beurteilung morphologischer Kriterien wurde eine Volumenreduktion der embolisierten Areale bei vier Patienten (=23,5%) um durchschnittlich 12,1ml (=40,4%) erreicht, während sich bei sieben Patienten (=41,2%) eine Größenkonstanz zeigte. In weiteren sechs Fällen (=35,3%) kam es zu einer Volumenzunahme der behandelten Lungentumoren, hierbei betrug das durchschnittliche Tumorwachstum 38,37ml (=165,38%). Schlussfolgerung: Demnach könnte die transpulmonale Chemoembolisation (TPCE) eine gut verträgliche palliative Maßnahme bei der Behandlung von Patienten mit Lungentumoren darstellen.

Korrespondierender Autor: Lindemayr S

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

E-Mail: S.Lindemayr@gmx.net