Rofo 2006; 178 - VO_320_9
DOI: 10.1055/s-2006-940877

Transpulmonale Chemoembolisation (TPCE) als neue palliative Behandlungsmethode bei Lungenmetastasen.

TJ Vogl 1, S Lindemayr 1, JO Balzer 1, A Wetter 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Ziel dieser Studie war die Evaluation der transpulmonalen Chemoembolisation (TPCE) als symptomatisches, palliatives Verfahren für die Therapie inoperabler Lungenmetastasen. Methode: Im Zeitraum von 2001 bis 2005 wurden 52 Patienten mit Lungenmetastasen mittels TPCE behandelt. Dabei wurden zwei bis neun Therapiesitzungen durchgeführt, im Mittel 3,1. Die Patienten waren im Mittel 59,8 Jahre alt, das Verhältnis männlich zu weiblich betrug 32 zu 20. Die Patienten wiesen durchschnittlich 6 Metastasen auf. Dabei handelte es sich um kolorektale Metastasen (n=20), Metastasen von choloangiozellulären Karzinomen (n=2), Mammakarzinomen (n=6), Nierenzellkarzinomen (n=4), Leiomyosarkomen (n=2), Schilddrüsenkarzinomen (n=4) und Metastasen anderen Ursprungs (n=14). Die tumorversorgenden Pulmonalarterien wurden nach Punktion der Vena femoralis selektiv sondiert und unter gleichzeitiger Blockung durch einen Ballonkatheter 5 bis 10mg Mitomycin C sowie 5 bis 10ml Lipidol und Microspheren (Spherex) appliziert. Insgesamt wurden 106 Tumoren behandelt, im Mittel 2,1 Tumoren pro Patient. Im Abstand von vier Wochen erfolgte die Diagnose und Auswertung mithilfe nativer sowie kontrastmittelverstärkter Computertomographien. Ergebnis: Die Patienten vertrugen die Behandlung gut und zeigten keine größeren Nebenwirkungen. Es traten weder Komplikationen auf, noch wurden Laborparameter relevant beeinflusst.

In 24% der Fälle (=13) zeigten die Metastasen eine hohe oder moderate Lipiodoleinlagerung, in 75,0% (=39) eine niedrige.

Mit dem präsentierten Verfahren konnte in 30,7% der Fälle (=16) eine Volumenreduktion der embolisierten Metastasen um durchschnittlich 17,27ml (=55,4%) erreicht werden. In 13,5% der Fälle (=7) blieb die Größe der Metastasen konstant. In weiteren 55,8% (=29) nahm das Volumen der behandelten Metastasen zu, im Mittel um 23,4ml (=139,5%). Schlussfolgerung: Demnach könnte die transpulmonale Chemoembolisation (TPCE) eine gut verträgliche palliative Maßnahme bei der Behandlung von Patienten mit Lungenmetastasen darstellen.

Korrespondierender Autor: Vogl TJ

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

E-Mail: T.Vogl@em.uni-frankfurt.de