Rofo 2006; 178 - VO_321_1
DOI: 10.1055/s-2006-940878

Anreicherungsmuster von Fokal Nodulärer Hyperplasia in der Primovist® (Gd-EOB-DTPA)-verstärkten MRT der Leber: Ergebnisse einer Multizenterstudie

CJ Zech 1, L Grazioli 2, SO Schoenberg 1, M Reiser 1, J Breuer 3, EU EOB-Study-Group 3
  • 1Klinikum der Universität München – Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Brescia/Italy
  • 3Berlin

Ziele: Ziel der Studie ist die Beschreibung von Anreicherungsmustern und morphologischen Merkmalen bei Fokal Nodulärer Hyperplasien (FNH) der Leber nach Bolusinjektion des neuen leberspezifischen Kontrastmittels Primovist® (Gadoxetic disodium, Schering AG) Methode: Aus der Gesamtstudienpopulation von 182 Patienten, die im Rahmen einer Phase III Multizenterstudie eine MRT-Untersuchung mit Primovist® und eine biphasich-verstärkte Spiral-CT erhalten haben, wurden 59 FNH mittels Goldstandard gesichert (13=Histopathologie; 46=Verlaufsuntersuchung). Die MRT-Untersuchung bestand aus T1- und T2w-Seuqenzen nativ und nach Bolus-Injektion von 0.025 mmol Primovist®/kg Körpergewicht. Morphologische Merkmale und spezifische Anreicherungsmuster der FNHs wurden ausgewertet. Das Kontrast-zu-Rausch-Verhältnis (CNR) der FNHs zum normalen Lebergewebe zu verschiedenen Zeitpunkten wurde bestimmt. Die Anzahl der richtig charakterisierten FNHs wurde für die native MRT, für die native und kontrastverstärkte MRT sowie für das Spiral-CT ausgewertet. Ergebnis: FNHs präsentierten sich überwiegend als homogene, rundliche und gut umschrieben Läsionen. Eine zentrale Narbe konnte vor Kontrastmittelgabe in 45% der Fälle im T1w Bild, in 52% im T2w Bild abgrenzt werden und in T1w Bildern 20 Minuten nach Injektion von Gd-EOB-DTPA in 60% der Fälle. Die Signalintensität in der leberspezifischen Phase 20min nach KM-Gabe wurde als hyperintens (38%), isointens (32%), hypointens (2%) und gemischt (28%) im Vergleich zum normalen Lebergewebe beschrieben. Eine Anreicherung in der leberspezifischen Phase nach 10 und 20min wurde in 88% beziehungsweise 90% beobachtet. Das mediane CNR in der T1w Sequenz war -5.9 nativ, 14.0 in der arteriellen und 2.4 in der portalvenösen Phase. Die Anzahl richtig charakterisierter Läsionen war für die kombinierte Auswertung der nativen und kontrastverstärkten MRT mit 88.1% überlegen gegenüber dem Spiral-CT (84.7%, n.s.) und der nativen MRT (67.8%, p<0.05). Schlussfolgerung: Die Primovist®-verstärkte MRT ermöglicht eine bessere Charakterisierung von FNHs im Vergleich zur nativen MRT und der Spiral-CT. In der frühen dynamischen Untersuchung zeigen sich Anreicherungsmuster, die bereits von anderen extrazellulären Kontrastmitteln bekannt sind; in der leberspezifischen Phase kann eine spezifische Kontrastmittelaufnahme in FNHs festgestellt werden.

Korrespondierender Autor: Zech CJ

Klinikum der Universität München – Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: Christoph.Zech@med.uni-muenchen.de