Rofo 2006; 178 - VO_321_4
DOI: 10.1055/s-2006-940881

MRT der Leber bei 1.5 und 3 Tesla mit Mehrkanaltechnik und leberspezifischen Kontrastmitteln – erste Ergebnisse für den Vergleich der Bildqualität

CJ Zech 1, A Panteleon 1, KA Herrmann 1, M Reiser 1, SO Schoenberg 1
  • 1Klinikum der Universität München – Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Ziel der Studie ist der Vergleich der Bildqualität sowie der diagnostischen Aussagekraft bei Untersuchungen mit leberspezifischen Kontrastmitteln auf 1.5 und 3 Tesla(T)-MRT-Systemen. Methode: Im Rahmen einer Studie wurde bei 26 Patienten aus klinischen Gründen eine MRT mit leberspezifischem Kontrastmittel durchgeführt (Primovist® oder Resovist®, Schering AG, Berlin). Die Untersuchungen fanden unter Einsatz paralleler Bildgebung auf 32 Kanal-MRT Systemen bei 1.5T (Magnetom Avanto) und 3T (Magnetom Tim Trio) statt (Siemens Medical Solutions, Erlangen). Die Sequenzen wurden bezüglich der Kontrastparameter den Gegebenheiten der verschiedenen Feldstärken angepasst. Die räumliche Auflösung wurde bei 3 Tesla je nach Sequenz um bis zu 45% verbessert. Die Patienten wurden randomisiert bezüglich der Nativ-Untersuchung auf einer Feldstärke und der Abfolge der Doppeltuntersuchung in der leberspezifischen Phase auf beiden Feldstärken. Zwei erfahrene Auswerter haben in einer verblindeten Auswertung die Bildqualität und die Abgrenzbarkeit von Läsionen in einer 5-Punkte-Skala (1=nicht beurteilbar; 5=exzellente Bildqualität/Abgrenzbarkeit) evaluiert. Darüber hinaus wurde das Auftreten von spezifischen Artefakten ausgewertet. Ergebnis: Die allgemeine Bildqualität war bei 1.5 und 3T insgesamt sehr gut bis exzellent und hat sich bei beiden Auswertern nicht signifikant unterschieden (Auswerter 1 (1.5T vs. 3T), re. Leberlappen (LL): 4.2 vs. 4.2; li. LL: 4.2 vs. 3,9; Auswerter 2, re. LL: 4.2 vs. 4.2; li. LL: 4.3 vs. 4,0). Die Abgrenzbarkeit von Läsionen hat sich für den rechten und linken LL bei 1.5 und 3T für beide Auswerter nicht signifikant unterschieden. Bezüglich spezifischer Artefakte bei 1.5T wurden dielektrische Artefakte bei 0, inhomogene Fettsättigung bei 0, Suszeptibilitätsartefakte bei 6 und Bewegungsartefakte bei 11 Untersuchungen festgestellt, bei 3T ergaben sich dielektrische Artefakte in 9, inhomogene Fettsättigung in 5, Suszeptibilitätsartefakte in 7 und Bewegungsartefakte in 10 Fällen. Schlussfolgerung: Erste Ergebnisse bei Mehrkanal-MRT Systemen zeigen, dass MRT-Untersuchungen der Leber sowohl bei 1.5 als auch bei 3T mit hoher Bildqualität möglich sind. Hochfeldspezifische Artefakte wie der dielektrische Artefakt oder inhomogene Fettsättigung treten bei 3T häufiger auf, haben in der Auswertung jedoch die Abgrenzbarkeit von Läsionen nicht negativ beeinflusst. Weitere Studien müssen zeigen, inwieweit die bei 3 Tesla höhere räumliche Auflösung zu einer verbesserten Detektion von Läsionen führen kann.

Korrespondierender Autor: Zech CJ

Klinikum der Universität München – Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: Christoph.Zech@med.uni-muenchen.de