Rofo 2006; 178 - VO_322_1
DOI: 10.1055/s-2006-940886

Kontrastmittelunterstützte digitale Mammographie versus MR-Mammographie: erste klinische Erfahrungen

R Schulz-Wendtland 1, E Wenkel 1, T Wacker 1, W Bautz 1
  • 1Radiologisches Institut, Gynäkologische Radiologie, Erlangen

Ziele: Ziel unserer Untersuchung war ein Vergleich von kontrastmittelunterstützter Vollfeld digitaler Mammographie und MR-Mammographie in der Fragestellung Multifokalität/-zentrizität beim Mammakarzinom. Methode: Bei 17 Patientinnen (Alter 32–58 Jahre, median 42 Jahre) (01–07/2005) wurde aufgrund von klinischer Untersuchung, Sonographie und digitaler Mammographie (Novation®, Fa. Siemens) (Belichtungsparameter: Automatic Exposure Control, AEC) ein Befund der BI-RADS-Klassifikation 5 (analog) erhoben (Durchmesser 9–31mm, median 23mm). Um eine mögliche Multifokalität/-zentrizität zu diagnostizieren wurde bei allen Patientinnen eine kontrastmittelunterstützte digitale Vollfeldmammographie (CEDM) durchgeführt.

Sechs sequentielle Bilder (nativ, 1.,2.,3.,5.,10. Minute nach Kontrastmittelgabe) wurden bei gleichen Einstellungs- aber Belichtungsparameter >35 kV (Senoscan® Fa. Fischer) von der entsprechenden Brust angefertigt und Subtraktionen durchgeführt. Als Kontrastmittel verwandten wir Ultravist 370® (Fa. Schering), 2ml/kg KG, 1ml/Sek. flow. Zusätzlich erfolgte bei allen Patientinnen eine MR-Mammographie (MRM). Alle suspekten Befunde (BI-RADS™ 4/5 analog) wurden histologisch abgeklärt. Ergebnis: Bei 13/17 Patientinnen fanden wir sowohl in der komplementären Mammadianostik, der kontrastmittelgestützten digitalen Mammographie als auch in der MR-Mammographie ausschließlich eine Läsion; in 3/17 Multifokalität nur in der CEDM und MRM; in 1/17 nur in der MRM (Multizentrizität). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser vorläufigen Studie unterstützen die Möglichkeit, die kontrastmittelunterstützte digitale Mammographie (CEDM) sinnvoll in der Abklärung der Multifokalität/-zentrizität beim Mammakarzimon einzusetzen. Weitere Untersuchungen sind jedoch notwendig.

Korrespondierender Autor: Schulz-Wendtland R

Radiologisches Institut, Gynäkologische Radiologie, Universitätsstr. 21–23, 91054 Erlangen

E-Mail: ruediger.schulz-wendtland@idr.imed.uni-erlangen.de