Rofo 2006; 178 - VO_322_5
DOI: 10.1055/s-2006-940890

MR-gezielte Drahtmarkierung von Mammaläsionen: Eigene Erfahrungen im Vergleich mit der Literatur

D Floery 1, M Duenkelmeyer 1, S Jaromi 1, M Fuchsjäger 1, CC Riedl 2, M Weber 1, L Ponhold 1, TH Helbich 1
  • 1Univ. Klinik für Radiodiagnostik, Universität Wien, Wien
  • 2New York

Ziele: Die MRT der Brust ermöglicht die Darstellung suspekter Mammaläsionen, von denen jedoch ein Teil kein Korrelat in Mammographie und Ultraschall aufweist. Folglich sind MR-gezielte Methoden notwendig, um solche Läsionen für eine operative Abklärung mittels Draht zu markieren. Ziel dieser Studie ist es, die diagnostische Genauigkeit von MR-gezielten Drahtmarkierungen von Brustläsionen zu evaluieren und die Ergebnisse mit jenen der existierenden Literatur zu vergleichen. Methode: An unserem Institut wurden 85 Patienten mit suspekten Mammaläsionen in der MRT, die kein Korrelat in Mammographie und Ultraschall aufwiesen, in eine prospektive Studie eingeschlossen. Alle Läsionen wurden in einem geschlossenen 1.5T System MR-gezielt drahtmarkiert und anschließend operiert. Läsionen mit benignem histologischem Ergebnis wurden einer mindestens 12-monatigen Verlaufskontrolle unterzogen. Um unsere Resultate mit jenen der Literatur zu vergleichen, wurde eine Stichwortsuche in 2 medizinischen Datenbanken durchgeführt. Dabei wurden Originalarbeiten zwischen 1995 und 2005 erfasst und in die Meta-Analyse aufgenommen. Ergebnis: Die MR-gezielte Drahtmarkierung konnte in 84 der 85 (98.8%) Läsionen erfolgreich durchgeführt werden. 28 Läsionen (32.9%) erwiesen sich als maligne (invasiv-duktales Karzinom, n=12, invasiv-lobuläres Karzinom, n=4, duktales Karzinom in-situ, n=11, muzinöses Karzinom, n=1). 16 Läsionen (18.8%) zeigten sich histologisch als Risikoveränderungen (atypisch-duktale Hyperplasie, n=11, Papillom, n=3, Phylloidestumor n=1, und atypisch-lobuläre Hyperplasie n=1) 41 Läsionen (48.3%) waren benigne. Ein Karzinom wurde während der Operation nicht entfernt (falsch-negativ Rate von 1.2%). In der Literatur werden Erfolgsraten zwischen 87.5% und 100.0% und eine falsch-negativ Rate zwischen 0% und 5.1% berichtet. Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen in Übereinstimmung mit jenen der existierenden Literatur dass die MR-gezielte Drahtmarkierung eine sichere und verlässliche Methode in der Abklärung suspekter Mammaläsionen darstellt.

Korrespondierender Autor: Floery D

Univ. Klinik für Radiodiagnostik, Universität Wien, Waehringer Guertel 18–20, 1090, Wien

E-Mail: daniel.floery@gmx.at