Rofo 2006; 178 - VO_322_8
DOI: 10.1055/s-2006-940893

MRT-gesteuerte Vakuumbiopsie suspekter Mammaläsionen mit einem neuartigen handgehaltenen Biopsiegerät

B Gebauer 1, M Bostanjoglo 1, KT Moesta 1, PM Schlag 1, R Felix 1
  • 1Charité, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Evaluation eines neuartigen handgehaltenen Vakuumbiopsiegerätes zur Biopsie suspekter Mammaläsionen mittels MRT-Steuerung Methode: Eingeschlossen wurden 43 suspekte Mammaläsionen (MR-BIRADS III-V) bei 33 Patientinnen, welche nur in der MRT der Mamma darstellbar waren, ohne Korrelat in der Mammographie oder dem Ultraschall. Nach präinterventioneller Planungs-MRT (1,5 T Siemens Symphony, Erlangen) mit Kontrastmittel (0,15 mmol/l pro kg KG Magnevist, Schering, Berlin) wurde außerhalb des Magneten anhand der mittels der MRT ermittelten Daten eine Vakuumbiopsie (Vacora, BARD, Karlsruhe) nach Lokalanästhesie und steriler Abdeckung durchgeführt. Dabei wurden pro Läsion mindestens 12 Proben entnommen. Ergebnis: Insgesamt wurden 42 Läsionen (27 von lateral, 15 von medial) bei 32 Patientinnen erfolgreich vakuumbiopsiert. Bei einer Patientin konnte die suspekte Läsion während der präinterventionellen MRT und in der nachfolgenden diagnostischen Kontroll-MRT nicht erneut dargestellt werden, so dass keine MRT-Vakuumbiopsie durchgeführt wurde. Die histologische Aufarbeitung zeigte 11 maligne Läsionen (DCIS und invasive Karzinome), 3 intermediäre Läsionen (LCIS) und 28 benigne Läsionen (Adenose, infiziertes Hämatom). Bei einer Patientin mit diskordantem histologischem Ergebnis (Lobulitis) und diagnostischen Mamma-MRT (MR-BIRADS IV) wurde eine diagnostische Exzision durchgeführt, welche ein 10mm messendes medulläres Karzinom zeigte. Schlussfolgerung: Die MRT-gesteuerte Vakuumbiopsie suspekter Mammaläsionen, welche nur in der MRT darstellbar sind, mit einem handgehaltenen Vakuumbiopsiegerät ist eine sichere und praktikable Alternative zu den etablierten Vakuumbiopsiemethoden. Diskordante Läsionen sollten nach interdisziplinärer Diskussion diagnostisch exzidiert werden.

Korrespondierender Autor: Gebauer B

Charité, Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

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