Rofo 2006; 178 - VO_323_2
DOI: 10.1055/s-2006-940895

Intraarterielle MR Aortographie mit und ohne paralleler Bildgebung

S Potthast 1, G Bongartz 1, R Hügli 1, M Aschwanden 1, D Bilecen 1
  • 1Universitätspital Basel, Institu für Radiologie, Basel

Ziele: MR-gesteuerte endovaskuläre Therapien erfordern mehrmalige intraarterielle (ia) Kontrastmittel-Gabe (KM). Die von der FDA vorgeschriebene Höchstdosis für Gadolinium-DTPA sollte nicht überschritten werden. Unter Verwendung einer 3D FLASH MR Aortographie könnten ca. 7 ia KM-Injektionen/Untersuchung mit einem ausreichenden CNR durchgeführt werden. Da die Gesamtmenge des applizierten KM unter anderem von der Akquisitionszeit (TA) abhängt, wäre der Einsatz der parallelen Bilddatenakquisition (PAT) eine Möglichkeit, die KM-Menge zu reduzieren. Methode: Einschluss von 10 Patienten, bei denen eine retrograde DSA-Angiographie durchgeführt wurde. Im Anschluss an die DSA-Angiographie wurde der Pigtail-Katheter mit Endigung in suprarenaler Position belassen. In einem 1.5T MR (Avanto, Siemens) wurden 50mM Gadolinium-DTPA mit einer Injektionsgeschwindigkeit von 4ml/s ia über die gesamte TA appliziert. Akquisition einer Standard 3D FLASH Sequenz mit TA=20.3sec und einer modifizierten 3D FLASH mit paralleler Technik (GRAPPA), PAT-Faktor 2, mit TA=14.0sec.

CNR wurde für beide Akquisitionstechniken wie folgt berrechnet: CNR=(SignalGefäß – SignalGewebe)/StandardabweichungLuft. Das SignalGefäß wurde in Aa. renales, in der Aorta abd. sowie in Aa. iliacae communes bestimmt. Das SignalGefäß wurde im M. psoas und die Standardabweichung für Luft gemessen. Vergleichende Auswertung von CNR für Aorta, Aa. Iliacae sowie ein Durchschnittswert für die Gefäße. Ergebnis: Komplikationslose Durchführung der ia MR Aortographie bei allen Patienten. Klare Darstellung von Aorta abd. sowie ihrer großen Abgänge. Es zeigte sich folgendes CNR Verhalten innerhalb des Patientenguts: gemittelte CNR: Aorta abd. ohne PAT 105±61, mit PAT 116±78; Aa. iliacae ohne PAT 73±33, mit PAT 62±35; Arterien im Durchschnitt ohne PAT 54±31, mit PAT 55±36. Zum Teil konnte die erwartete CNR-Abnahme mit PAT festgestellt werden, bei anderen war das CNR mit PAT höher als mit Standardtechnik. Für jeden Patienten konnten höhere CNR-Werte in der Aorta als in den schmalkalibrigen Aa. Iliacae bei beiden Akquisitionstechniken gefunden werden. Schlussfolgerung: Der Einsatz paralleler Bildgebung erlaubt aufgrund der 30% kürzeren TA die KM-Menge bei ia KM-Applikation um ebenfalls 30% zu reduzieren, ohne zu einem wesentlichen Verlust des CNR-Verhältnisse zu führen. Unter Einsatz paralleler Bildgebung könnten bei MR-gesteuerten endovaskulären Therapien folglich 30% mehr KM-Injektionen durchgeführt werden als bei Einsatz der Standardtechnik.

Korrespondierender Autor: Potthast S

Universitätspital Basel, Institu für Radiologie, Petersgraben 4, 4032, Basel

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