Rofo 2006; 178 - VO_401_7
DOI: 10.1055/s-2006-940909

Vergleich von 16- und 64 Zeilen CT- Colonographie (CTC) hinsichtlich Detektionsgenauigkeit colorektaler Raumforderungen und Strahlenbelastung

O Luz 1, M Heuschmid 1, M Klabunde 1, M Buchgeister 1, A Reimann 1, CD Claussen 1, AF Kopp 1
  • 1Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: 16 Patienten wurden zwischen 01/03 und 12/03 an einem 16- Zeilen CT Scanner (Sensation 16, Siemens, Forchheim) untersucht. Nach einem Jahr erfolgte die Verlaufskontrolle an einem 64- Zeilen CT Scanner (Sensation 64, Siemens; Forchheim). Es erfolgte ein intraindividueller Vergleich hinsichtlich der Reproduzierbarkeit und der Abbildungsqualität sowie eine Bestimmung der Strahlenexposition an beiden Geräten mittels eines Phantoms. Methode: An beiden Scannern erfolgte eine CTC unter Ausnützung der maximalen Leistungsfähigkeit (Kollimationen von 0,75 bzw. 0,6mm) in Niedrigdosistechnik (50 mAs). Intravenöse Kontrastierung und Lagewechsel erfolgte in beiden Protokollen. 2 unabhängige und gegenüber der Erzeugung der Daten verblindete Reviewer klassifizierten die Abbildungsqualität der detektierbaren Läsionen auf einer 5 Punkte Skala. Die Dosisberechnungen erfolgten an einem Aldersonphantom. Ergebnis: Initial wurden bei 16 Patienten insgesamt 24 polypoide Läsionen, allesamt kleiner als 5mm, detektiert. Hiervon konnten im Verlauf 20 Läsionen reproduziert werden. Die Abbildungsqualität der Raumforderungen unterschied sich für beide Protokolle (16- Zeilen, 50 maAs, Kollimation 0,75mm vs. 64- Zeilen, 50 mAs, Kollimation 0,6mm) nicht. 4 Läsionen wurden retrospektiv als Stuhlartefakte gewertet. Keine eindeutig echte Läsion wurde mit der 64- Zeilen Technik nicht entdeckt. Insgesamt wurden im Jahresverlauf 5 neue polypoide Raumforderungen detektiert (>5mm), welche auch retrospektiv nicht auf den 16- Zeilen Datensätzen entdeckt wurden. Die effektiven Dosen betrugen 3,8 (16- Zeilen) und 4,2 mSv (64- Zeilen) bzw. 4,2 mSv und 4,5 mSv für einen männlichen bzw. einen weiblichen Patienten. Schlussfolgerung: Die 64- Zeilen Technik bietet bei der CTC hinsichtlich der Detektionsgenauigkeit keine signifikante Verbesserung. Die nur mit 64- Zeilen Technik entdeckten Läsionen wurden als im Verlauf neu aufgetreten gewertet. Die Strahlenbelastung kann durch die Erhöhung der Zeilenzahl gering vermindert werden, was jedoch in einem Screeeningkollektiv eine erhebliche Rolle spielen kann.

Korrespondierender Autor: Luz O

Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seylerstraße 3, 72076 Tübingen

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