Rofo 2006; 178 - VO_402_4
DOI: 10.1055/s-2006-940915

Late enhancement bei linksventrikulärer Hypertrophie: Vergleich von Hypertropher Kardiomyopathie und Aortenklappenstenose im Kardio-MRT

B Djavidani 1, K Debl 1, C Lipke 1, S Buchner 1, W Nitz 1, G Riegger 1, A Luchner 1, S Feuerbach 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg

Ziele: Im fortgeschrittenen Remodelingprozess der linksventrikulären Hypertrophie (LVH) kommt es zur Ausbildung von fokaler Fibrose. Ziel dieser Studie war es, das Vorhandensein und Verteilungsmuster des Late Enhancement (LE) bei der LVH aufgrund einer Aortenklappenstenose (AS) im Vergleich zur Hypertrophen Kardiomyopathie (HCM) zu untersuchen. Methode: 44 konsekutive Patienten mit HCM (n=22) und symptomatischer AS (n=22) wurden an einem 1,5 T MRT untersucht. In der Kontrastmittel-verstärkten MRT mit segmentierten „inversion-recovery“ Sequenzen zum Nachweis von LE wurde mittels Planimetrie eine regionale und quantitative Analyse fokaler Fibrose in einem 12-Segmentmodell durchgeführt. Ergebnis: Die linksventrikuläre Masse bei HCM betrug 205,1±80,5g und bei AS 238,6±75,3g (p=0,11). LE wurde bei 73% der Patienten mit HCM und bei 27% Patienten mit AS beobachtet (p<0,01). Fokale Narbenareale machten 8,6±7,4% des linksventrikulären Myokardvolumens bei HCM und 4,3±1,9% bei AS mit nachweisbarem LE aus (p=0,13). Falls nachweisbar, war LE im Mittel in 4,6±2,7 Segmenten bei HCM und in 4,5±3,1 Segmenten bei AS detektierbar (p=0,85). Bei einer maximalen diastolischen Wanddicke von ≥18mm war bei Patienten mit AS in 60% LE zu finden, wohingegen bei Patienten mit einer Wanddicke <18mm kein LE nachzuweisen war (p<0,05). Areale mit LE imponierten wie bei HCM meist fleckig und streifig und erstreckten sich vor allem in der Mitte des Myokards. Bei HCM waren vornehmlich die anteroseptalen Segmente betroffen. Schlussfolgerung: Wie bei HCM gelingt der Nachweis von fokaler Fibrose mittels LE im Kardio-MRT auch bei einem Teil der Patienten mit AS, insbesondere bei Septumdicken ≥18mm. Fokale Fibrose tritt bei HCM im Vergleich zur AS häufiger auf. Die fokalen Fibroseareale bei AS imponieren wie bei HCM meist fleckig und streifig und könnten auf einen fortgeschrittenen Remodelingprozess hinweisen.

Korrespondierender Autor: Djavidani B

Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Franz-Josef-Strauss Allee 11, 93042 Regensburg

E-Mail: behrus.djavidani@klinik.uni-regensburg.de