Rofo 2006; 178 - VO_402_6
DOI: 10.1055/s-2006-940917

Intraindividueller Vergleich der First-Pass-Myokardperfusion bei 1,5T und 3,0T

B Klumpp 1, T Hövelborn 1, M Fenchel 1, A May 1, U Kramer 1, CD Claussen 1, S Miller 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Die Beurteilung der Myokardperfusion mittels MR-Bildgebung findet zunehmend Verwendung für die Diagnostik der koronaren Herzerkrankung sowie für die Beurteilung bekannter Koronarstenosen bezüglich iherer hämodynamischen Relevanz. Limitationen der Perfusions-MR-Bildgebung (PMRT) bei 1,5T waren jedoch niedrige SNR und somit niedriger Bildkontrast. Ziel unserer Studie ist die Untersuchung der PMRT bei 3,0T im Vergleich zu 1,5T. Methode: In unserer weiterlaufenden Studie wird die PMRT bei 20 Patienten mit gesichertem chronischen Myokardinfarkt unter Ruhebedingungen bei 3,0T und bei 1,5T durchgeführt (Siemens Magnetom Trio and Avanto). Die Myokardfunktion wird mittels SSFP-Sequenzen in Vierkammer- (VK), Zweikammer- (ZK) und Kurzachsenblick (KA) beurteilt. Die First-Pass-Perfusion wird mittels einer turbo FLASH 2D Sequenz (1,5T/3,0T: TR 2,2/1,9, TE 1,1/1,0, Flip 12°/12°, Matrix 94×192/115×192, Bandbreite 650/1000) nach Injektion von 0,05 mmol Gadobenat Dimeglumin/kg KG (Multihance, Bracco-Altana, Konstanz) mit einem Fluss von 4ml/s beurteilt. Die Kontrastmittelanflutung wurde visuell und quantitativ mittels least square fit der Signal/Zeit Kurve (AUC, upslope) bewertet. SNR Messungen wurden in nativem und kontrastiertem Myokard durchgeführt. Die Bildqualität wurde durch zwei unabhängige Betrachter auf einer 4-Punkte-Skala beurteilt. Ergebnis: Bei den bislang untersuchten 10 Patienten gab es keinen signifikanten Unterschied von SNR in nativem Myokard (6,9±1,6/7,8±2,7, p>0,05). SNR nach Kontrastmittelinjektion war bei 3,0T im Vergleich zu 1,5T signifikant höher (13,69±3,88/17,93±6,25, p<0,05). Die Bildqualität bei 3,0T wurde höher bewertet (1,5T/3,0T score=2,5±0,4 bei 3,0T, 2,1±0,3 at 1,5T, p<0,005). Bei 3,0T konnte bei 6 von 10 Patienten in Ruhe ein einer Infarktnarbe entsprechender Perfusionsdefekt nachgewiesen werden, bei 1,5T jedoch nur bei 4 Patienten. Schlussfolgerung: PMRT bei 3,0T ermöglicht eine deutliche Verbesserung der Bildqualität gegenüber 1,5T, was sich in signifikant höherer SNR und CNR äußert. Im Vergleich zu 1,5T ist PMRT bei 3,0T genauso zuverlässig durchführbar. Bereits in der Pilotstudie konnten bei 3,0T mehr Perfusionsdefekte nachgewiesen werden als bei 1,5T.

Korrespondierender Autor: Klumpp B

Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Käsenbachstr.45, 72076 Tübingen

E-Mail: bernhard.klumpp@med.uni-tuebingen.de