Rofo 2006; 178 - VO_403_7
DOI: 10.1055/s-2006-940927

Flachdetektor-Rotationsangiographie (Xper-CT) zur postinterventionellen Kontrolle der perkutanen Vertebroplastie

S Lohmaier 1, M Jostwerth 1, D Babic 2, HH Schild 1, K Wilhelm 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, FE Operative Fächer, Bonn
  • 2Best

Ziele: Die Vertebroplastie (VP) von osteoporotischen und tumorbedingten Wirbelkörperfrakturen hat in den letzten Jahren eine weite Verbreitung erfahren. Die Methode wird in der Regel unter Durchleuchtungskontrolle durchgeführt, während die postinterventionelle Kontrolle zum Ausschluss von Knochenzementleckagen mittels CT erfolgt. In dieser Studie wird die Möglichkeit der Flachdetektor-Rotationsangiographie zur Detektion solcher Leckagen direkt während und nach Intervention untersucht. Methode: Bei 26 Patienten (11 w, 15 m) im Alter von 49–85 Jahren (mittleres Alter 66 a) wurden im Rahmen einer durchleuchtungskontrollierten VP (Philips Allura Xper FD20, Philips, Best, Niederlande) nach der Intervention insgesamt 73Wirbelkörper mittels Flachdetektor-Rotationsangiographie evaluiert. Indikation zur VP waren osteolytische Wirbelkörper-Metastasen (n=13), osteoporotische Impressionsfrakturen (n=6), Plasmozytome (n=5), ALL (n=1) und Hämangiome (n=1). Akquiriert wurden 120 Bilder pro 180° Rotation im 48cm Detektorfeld. Ausgewertet wurden 2D-multiplanare Rekonstruktionen mit CT vergleichbarer Schichtführung (Xper-CT) sowie 3D-maximum Intensitätsprojektionen (MIP) und volumengerenderte Projektionen (VR) im Hinblick auf Knochenzementverteilung und Leckagen. Die Befunde wurden mit postinterventionellen Computertomographien (CT) verglichen. Ergebnis: Alle Patienten konnten mittels Flachdetektor-Rotationsangiographie evaluiert werden. Die Datenakquisition konnte jeweils innerhalb 3 Min. ohne zusätzliche Umlagerung durchgeführt werden. Knochenzementverteilung und Leckagen waren am besten im 2D-Xper-CT-Modus beurteilbar und konnten übereinstimmend mit dem postinterventionell durchgeführten CT diagnostiziert werden. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Flachdetektor-Rotationsangiographie sind mit denen der CT vergleichbar. Direkt postinterventionell gelingt ohne zusätzliche Umlagerung und Untersuchungsmodalität die Beurteilung der Knochenzementverteilung und möglicher Leckagen, so dass das Verfahren Xper-CT eine neue und schnell durchführbare Methode zur Kontrolle nach VP darstellt.

Korrespondierender Autor: Lohmaier S

Radiologische Universitätsklinik Bonn, FE Operative Fächer, Sigmund-Freud-Str. 25, 53127 Bonn

E-Mail: stefan.lohmaier@ukb.uni-bonn.de