Rofo 2006; 178 - VO_404_2
DOI: 10.1055/s-2006-940930

Langzeitergebnisse bei der Versorgung von Aneurysmen mit Onyx an einem experimentellen Aneurysmamodell: histologische und radiologische Befunde

T Struffert 1, IQ Grunwald 1, C Roth 1, B Romeike 1, R Eymann 1, W Reith 1
  • 1Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

Ziele: Zur Verhinderung einer Rezidivblutung (SAB) muss ein intrakranielles Aneurysma dauerhaft vollständig verschlossen werden. Dazu ist die Bildung von Narbengewebe und Epithelialisierung des Halses notwendig. Aus histologischen Studien ist über Coils bekannt, das Narbengewebe und Epithel nur unzureichend gebildet werden. Es soll Onyx im Tierversuch auf seine Eigenschaften beim Verschluss von Aneurysmen im Langzeitversuch geprüft werden. Methode: Unter Verwendung des Aneurysmamodells nach Kallmes wurden bei 10 Kaninchen Aneurysmen induziert. Ein Mikrokatheter wurde im Aneurysma platziert und mit einem Hyperform Ballon abgedichtet. Es wurde Onyx HD 500 eingespritzt. 5 Tiere wurden nach 3, 5 Tiere nach 6 Monaten angiographiert und die Aneurysmen dann explantiert. Ergebnis: Initial waren alle Aneurysmen verschlossen, in den Angiographie Kontrollen nach 3 bzw. 6 Monaten kam es zu keiner Rekanalisation. Ein Katheter klebte im Aneurysma fest, in der Kontrolle nach 6 Monaten war die gesamte Aorta und der Truncus des Tieres jedoch regelrecht perfundiert und das Aneurysma verschlossen. Bei zwei Tieren trat etwas Onyx entlang des Ballons aus. Histologisch zeigte sich ein vollständiger Verschluss der Aneurysmen, mit Epithelbildung im Halsbereich. Ein Unterschied zwischen der 3 und 6 Monatsgruppe war nicht festzustellen. Schlussfolgerung: Onyx zeigt initial und auch im Langzeitversuch einen stabilen Verschluss von Aneurysmen. Insbesondere die Epithelbildung am Hals war bei vorherigen Coil Versuchen nicht erkennbar. Problematisch ist jedoch die aufwendige Applikationstechnik die den Einsatz am Menschen deutlich erschwert.

Korrespondierender Autor: Struffert T

Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Kirrberger Strasse, 66421 Homburg/Saar

E-Mail: tobias.struffert@uniklinik-saarland.de