Rofo 2006; 178 - VO_404_8
DOI: 10.1055/s-2006-940936

Erfahrungen mit der Embolisation von Uterusmyomen bei 200 Patientinnen: erwähnenswerte Beobachtungen

I Kralj 1, EP Strecker 1, S Vetter 1, I Boos 1, W Rossmanith 1
  • 1Radiologie, Karlsruhe

Ziele: Als ein relativ neues Behandlungsverfahren unterliegt die Myomembolisation einer genauen Nachbeobachtung. Leitlinien sind in Bearbeitung. Indikationen und Kontraindikationen sowie interessante, seltene und andere erwähnenswerte Befunde werden vorgestellt. Methode: Zwischen 1999 und 2006 wurden in unserer Abteilung 200 Patientinnen mit symptomatischen Uterusmyomen mit einer Embolisation der myomversorgenden Arterien behandelt und klinisch, sonographisch und, falls indiziert, mit MRT nachuntersucht. Ergebnis: Bei 95% der Patientinnen wurde eine signifikante Reduktion der klinischen Symptome und eine Reduktion der Myom- bzw. Uterus-Größe erzielt. Besondere Nachbeobachtungsbefunde schließen ein: kompliziertes Postembolisationssyndrom mit passagerer hepato-renaler Insuffizienz (1/200); Expulsion nekrotischen Myomgewebes (8/200), davon 5 kombiniert mit Endometritis; erfolgreiche Schwangerschaft (2 Pat.); komplizierte Schwangerschaft mit Uterusruptur und Tod des Fetus (1 Pat.). Schlussfolgerung: Die Myomembolisation ist eine sichere und effektive, minimal-invasive Methode. Es bedarf einer sorgfältigen interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen interventionellem Radiologen und Gynäkologen zur Indikationsstellung, Nachbeobachtung und Behandlung seltener Komplikationen. Zusätzlich ist die Aufklärung der Patientin und die Ausbildung des behandelnden Gynäkologen über den post-interventionellen Verlauf und mögliche Komplikationen von großer Bedeutung. Erfolgreiche Schwangerschaften nach Myomembolisation sind möglich.

Korrespondierender Autor: Kralj I

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