Rofo 2006; 178 - VO_405_6
DOI: 10.1055/s-2006-940942

Magnetresonanzcholangiopankreatikographie zur Tumorlokalisation und Therapieplanung bei malignen Hepatikusgabelstenosen

M Pech 1, S Jonas 1, T Denecke 1, H Amthauer 1, R Röttgen 1, J Ricke 1, R Felix 1, E Lopez-Hänninen 1
  • 1Charité Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Beurteilung von Bildqualität und Genauigkeit der Magnetresonanzcholangiopankreatikographie (MRCP) bei der Diagnostik und präoperativen Planung von malignen Hepatikusgabelstenosen. Methode: 31 Patienten mit malignen Hepatikusgabelstenosen (Klatskin Tumor, n=30; HCC, n=1) erhielten ein MR-Untersuchung (1.5 Tesla) mit MRCP (Single-Shot Thick-Slab und Multisection Thin-Slice Technik) und nativen und kontrastmittel-verstärkten (Magnevist: 0,1 mmol kg KG) Sequenzen (T2-TSE, T1 GRE). Beurteilt wurde die Bildqualität und die Abbildung der Gallenwege auf einer 5-Punkte-Skala, sowie die Zuordnung des Tumorstatus. Ergebnis: Die MRCP in Multisection Thin-Slice Technik hatte signifikant mehr Artefakte und die Single-Shot Thick-Slab Technik wurde hinsichtlich der Gesamtqualität signifikant besser bewertet (4.4±0.7 gegenüber 4.1±0.9). Ausserdem war die Darstellbarkeit unterschiedlicher Abschnitte des Gallengangssystems mit der Single-Shot Thick-Slab Technik signifikant besser. Im Gegensatz hierzu, ermöglichten die Originaldaten der Multisection MRCP die Darstellung der Lagebeziehung duktaler Befunde zu periduktal angrenzenden Strukturen. Insgesamt betrug die Genauigkeit für die Bewertung von Tumorstatus, periduktaler Infiltration und Lymphknotenbeteiligung jeweils 90%, 87%, and 66%. Schlussfolgerung: Bei malignen Hepatikusgabelstenosen erwies sich die Single-Shot Thick Slab MRCP hinsichtlich Bildqualität und Gangdarstellbarkeit der Multisection Technik überlegen; die Multisection MRCP wiederum ermöglichte die komplementäre Darstellung angrenzender periduktaler und parenchymatöser Strukturen; die diagnostische Aufarbeitung und Therapieplanung maligner Hepatikusgabelstenosen sollte daher als Kombination beider Verfahren erfolgen.

Korrespondierender Autor: Pech M

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