Rofo 2006; 178 - VO_406_3
DOI: 10.1055/s-2006-940948

Differenzierte Analyse der ce-MRT des Herzens in der Frühphase nach Ischämie – eine experimentelle Studie

KF Kreitner 1, M Vosseler 1, N Abegunewardene 1, KH Schmidt 1, N Hoffmann 1, T Münzel 1, WG Schreiber 1, C Düber 1, G Horstick 1
  • 1Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Radiologie, Mainz

Ziele: Mit der kontrastmittelverstärkten MRT kann zwischen vitalem und nicht-vitalem Myokard differenziert werden. Wir führten eine ce-MRT 24 Stunden nach vorübergehender Ischämie und Reperfusion am Großtiermodell durch, um die Darstellung des early- (EE) und des late-enhancement (LE) zu untersuchen. Methode: An 12 Hausschweinen wurde interventionell der RIVA nach Abgang der zweiten diagonalen Astes mittels PTCA für 30 Minuten (Gruppe 1, n=6) oder für 45 Minuten (Gruppe 2, n=6) verschlossen. Nach 24 Stunden wurde eine ce-MRT mit einer Dosierung 0.2 mmol/kg Gd-DTPA und mit einer 2D-Turbo-Flash-Sequenz durchgeführt. Die Sequenz wurde 2 und 10 Minuten nach KM-Applikation zur Darstellung des Early (EE) und des Late enhancement (LE) durchgeführt.

Anschließend wurde der RIVA an gleicher Stelle erneut okkludiert und eine Evans-Blue-Färbung zur Detektion des Risikoareals durchgeführt. Es wurden danach Kurzachsenschnitte (d=10mm) der Herzen angefertigt und die jeweiligen Schnittflächen planimetrisch nach Photographie erfasst. Danach erfolgte die Vitalfärbung mit TTC. Ergebnis: Gruppe 1 mit 30minütiger Okklusion zeigte in der TTC-Färbung ein mehr als 90%-iges vitales Myokard im Risikoareal bei positivem LE des gesamten Risikoareals. Es zeigte sich eine sehr gute Korrelation zwischen dem Risikoareal in der Evans-Blue-Färbung und dem EE (r2=0,86) und LE (r2=0,96), keine Korrelation zeigte sich im Vergleich zur TTC-Färbung. Gruppe 2 mit 45minütiger Okklusion zeigte in der TTC-Färbung mehr als 80% avitales Myokard bei positivem LE des Infarkt- und Risikoareals. Schlussfolgerung: In Abhängigkeit der Okklusionszeit kann die ce-MRT noch vitales („area-at-risk“) als auch avitales Myokard darstellen. Verglichen mit der Evans-Blue-Färbung wird das Risikoareal zuverlässig dargestellt. Einen möglichen Pathomechanismus stellt das kapilläre Leck nach Ischämie und Reperfusion in der Frühphase dar.

Korrespondierender Autor: Kreitner KF

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Radiologie, Langenbeckstrasse 1, 55131 Mainz

E-Mail: kreitner@radiologie.klinik.uni-mainz.de