Rofo 2006; 178 - VO_406_6
DOI: 10.1055/s-2006-940951

Perikarditis constrictiva: Beurteilung der diastolischen Funktion mit Phasenkontrast-Flussmessungen über den AV-Klappen

KU Bauner 1, A Huber 1, M Schmoeckel 1, SO Schoenberg 1, M Reiser 1
  • 1Klinikum Großhadern der LMU München, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Ziel der Studie war es, die Wertigkeit der Phasenkontrast Flussmessung über Mitral- und Trikuspidalklappe zur Diagnostik diastolischer Funktionsstörungen bei Perikarditis constrictiva zu evaluieren. Methode: 18 Patienten mit Perikarditis constrictiva (PC) und 10 gesunde Probanden als Kontrollgruppe wurden mit einem kombinierten MRT-Protokoll aus Cine-TrueFISP (Funktion), HASTE, T1w-Spin-Echo Sequenzen (Morphologie) und Phasenkontrast-Flussmessung (Diastolische Funktion) untersucht. Die Perikarddicke, die Septumbewegung und die systolischen und diastolischen rechtsventrikulären Durchmesser wurde unabhängig von zwei erfahrenen Radiologen bestimmt. Transmitrale und transtrikuspidale Flusskurven wurden aus den Daten der Phasenkontrast-Flussmessung über den atrioventrikulären Klappen mit retrospektivem Gating erstellt und beurteilt (TR/TE/Bandbreite/Matrix/VENC: 41 ms/3.2ms/391Hz/Pixel/256×100/100–150cm/s). Die zeitliche Auflösung der rekonstruierten Bilder betrug 20 msec. Die Höhe der e- und a-Welle wurde bestimmt und zueinander in Verhältnis gesetzt. Ein t-Test wurde zur statistischen Analyse herangezogen. Ergebnis: Das Verhältnis von e-Welle zu a-Welle der transmitralen Flusskurven fiel bei Patienten mit Perikarditis constrictiva (1,39±0,45%) signifikant kleiner aus als in der Kontrollgruppe (2,8±1,5%) (p<0,01). Ebenso war das Verhältnis von e-Welle zu a-Welle bei Messung über der Trikuspidalklappe bei PC (1,06±0,24%) gegenüber Gesunden (2,7±1,7%) (p<0,01) signifikant kleiner. Schlussfolgerung: Anhand von Phasenkontrast-Flussmessungen kann bei Patienten mit PC eine Aussage über die diastolische Funktion getroffen werden. Die Ergebnisse der Flussmessung in der MRT können relevante Informationen zur Unterscheidung von systolischer zu diastolischer Funktionsstörung liefern.

Korrespondierender Autor: Bauner KU

Klinikum Großhadern der LMU München, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377 München

E-Mail: Kerstin.Bauner@med.uni-muenchen.de